Tagliavini hatte ihren Posten Anfang Juni niedergelegt. Zu den konkreten Beweggründen der Schweizer Spitzendiplomatin, die zwischen den Konfliktparteien vermittelte, machte die OSZE keine Angaben. Kurz davor war das Treffen der trilateralen Ukraine-Kontaktgruppe in Minsk vertagt worden. Die Kontaktgruppe, bestehend aus Vertretern Kiews und Moskaus sowie der OSZE, wollte in der weißrussischen Hauptstadt mit den Separatisten über die Umsetzung der im Februar unterzeichneten Friedensvereinbarung beraten.
Vierfacher Vater mit Bilderbuchkarriere
Der 66-jährige Sajdik ist seit Jänner 2012 Ständiger Vertreter Österreichs bei den Vereinten Nationen. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Neben Russisch spricht er Englisch, Französisch und Italienisch. Der Jurist studierte unter anderem an der Lomonossow-Universität in Moskau und an der Außenstelle der Johns-Hopkins-Universität in Bologna.
Er trat 1975 in den Dienst des Außenministeriums und arbeitete ab 1978 bei der österreichischen UNO-Vertretung in Genf. Von 1980 bis 1985 sowie von 1989 bis 1991 war er an der Botschaft in Moskau tätig. Zwischendurch wechselte er zweimal aus dem diplomatischen Dienst in die Wirtschaft: Von 1987 bis 1989 leitete Sajdik die Moskauer Repräsentanz des Creditanstalt-Bankvereins und von 1991 bis 1994 war er Spitzenmanager im Maculan-Konzern. Anschließend kehrte er ins Außenministerium zurück und leitete die Abteilung Immobilienmanagement und Beschaffungswesen. 1997 wurde ihm die Abteilung EU-Erweiterung, Außenwirtschaftsbeziehungen sowie Zentral-, Ost-, und Südosteuropa übertragen. 2003 wurde er Leiter der wirtschafts- und integrationspolitischen Sektion im Außenministerium. Ab 2007 war Sajdik österreichischer Botschafter in Peking.
Ukraine-Konflikt erneut zugespitzt
Der Konflikt in der Ukraine hatte sich in den vergangenen Wochen erneut zugespitzt. Nach den heftigsten Gefechten seit Monaten in der Ostukraine bestätigten OSZE-Beobachter den Einsatz verbotener schwerer Waffen im Kriegsgebiet. Insgesamt wurden in dem Konflikt in den vergangenen Monaten nach UN-Angaben mehr als 6.400 Menschen getötet und mehr als eine Million Menschen in die Flucht getrieben.
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