Alen R. hatte einen Führerschein und durfte nach Vorlage eines psychologischen Gutachtens ein Gewehr besitzen - bis Oktober 2014. Da schoss er aus dem Fenster, woraufhin ihm die Behörde die Waffe abnahm. Gegen das von der Bezirkshauptmannschaft erlassene Waffenverbot - der Bescheid wurde am 11. März zugestellt - legte er Berufung ein. Und machte damals nach Informationen der "Krone" einen normalen Eindruck.
Wegweisung gut verkraftet
Am 28. Mai wurde er auf Betreiben seiner misshandelten Ehefrau von daheim weggewiesen, was den gewaltbereiten 26-Jährigen allerdings nicht zu stören schien. So gesehen reagierte er im Vergleich zu anderen derart bestraften Männern schon fast zu normal. Erst in den Wochen danach tauchte Alen R. immer mehr in seine dunkle Psycho-Welt ab, verlor dann völlig die Kontrolle. Gut möglich ist, dass er die Tat und den Zeitpunkt der blutigen Amokfahrt, ein Samstag mit vielen Menschen in der Innenstadt, genau geplant hat. Alle Einträge aus sozialen Netzwerken gelöscht, die Handys weg - all das spricht dafür.
Drei Menschen mussten sterben, 36 (zwei davon durch Messerstiche) wurden teils schwerst verletzt. Nun aber redet er beim Verhör wirres Zeug, schweigt oder schreit. Ist das alles ein böses Spiel?
Gut 2.500 Twitter-Kontakte
Für Rätselraten in sozialen Netzwerken und für weitere Ermittlungen sorgt auch - wie berichtet - die mysteriöse Internetwelt des Todeslenkers. Allein auf Twitter hatte Alen R. zum Zeitpunkt der Amokfahrt ungewöhnlich viele Follower, nämlich gut 2.500. "Wir ermitteln in alle Richtungen und müssen erst alle Details zusammentragen. Die Twitter-Seite wird von uns ganz genau analysiert werden", hieß es bereits am Dienstag gegenüber der "Krone".
Eine Rekonstruktion sämtlicher Twitter- und Facebook-Einträge von Alen R. sei ebenfalls nötig. Seit Mittwoch kursiert nun eine Karte im Web, die genau zeigt, wie viele Kontakte der Amokfahrer wo hatte - allein in Saudi-Arabien waren es 225.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.