"War total isoliert"

900 Schuss Munition im Arsenal des Amokfahrers

Österreich
30.06.2015 15:35
"Symptome der Schizophrenie sind vorhanden, der Täter war total isoliert - einiges erinnert an den Briefbombenattentäter Franz Fuchs", erfuhr die "Krone" von den Verhören des Amokläufers Alen R. (26). Bereits 160 der 250 Tatzeugen sagten aus - und die Fahnder bestätigen: "Ja, der Täter hortete 900 Schuss Munition."

"Er hatte vor der Tat keine Freunde, keine sozialen Kontakte. Und bei den ersten psychiatrischen Begutachtungen zeigten sich Symptome von Schizophrenie", analysieren Experten im Innenministerium die Ermittlungsergebnisse zur Amokfahrt, bei der vor elf Tagen drei Menschen starben. Nach wie vor wird Hinweisen nachgegangen, dass der gebürtige Bosnier als "einsamer Wolf" über Internetkontakte in den saudi-arabischen Raum radikalisiert worden sein könnte.

Bestätigt: 900 Schuss für Gewehr gehortet
Die Datenforensiker des Bundeskriminalamts arbeiten dazu an der Handy-Rufnummern-Rückerfassung und sichten alle PC-Funde beim Täter - sogar den Speicher seiner Digitalkamera. Bestätigt ist jetzt auch: Für sein halbautomatisches Gewehr hatte Alen R. 900 Schuss Munition gehortet. "Das ist doch ungewöhnlich", meint ein Ermittler. Für den Besitz dieser Waffe benötigte Alen R. ein waffenpsychologisches Gutachten. Und bekam es: Im Jänner 2014 hatte er offenbar noch keine Halluzinationen und Depressionen.

Auf Twitter war der Amokfahrer von Graz kein Unbekannter - im Bild einer seiner gut 2.500 Kontakte. (Bild: Christian Jauschowetz, twitter.com)
Auf Twitter war der Amokfahrer von Graz kein Unbekannter - im Bild einer seiner gut 2.500 Kontakte.
Im Bild links oben die Anwältin von Alen R., Liane Hirschbrich; Mitte: Twitterkontakte des Täters (Bild: twitter.com, Foto Wilke, "Krone")
Im Bild links oben die Anwältin von Alen R., Liane Hirschbrich; Mitte: Twitterkontakte des Täters
Die Ehefrau des Amokfahrers von Graz wagte in einem ORF-Interview den Schritt an die Öffentlichkeit. (Bild: tvthek.orf.at)
Die Ehefrau des Amokfahrers von Graz wagte in einem ORF-Interview den Schritt an die Öffentlichkeit.
Trauermarsch in Graz (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Trauermarsch in Graz
Trauermarsch in Graz (Bild: Sepp Pail)
Trauermarsch in Graz
Trauermarsch in Graz (Bild: Sepp Pail)
Trauermarsch in Graz
Trauermarsch in Graz (Bild: Sepp Pail)
Trauermarsch in Graz
Alen R. raste mit seinem Auto durch Graz, tötete drei Menschen und verletzte 36 teils schwer. (Bild: "Krone")
Alen R. raste mit seinem Auto durch Graz, tötete drei Menschen und verletzte 36 teils schwer.
Trauer in Graz (Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Trauer in Graz
Vor der Polizeistation in der Schmiedgasse hielt Alen R. an und ließ sich festnehmen. (Bild: Christian Jauschowetz)
Vor der Polizeistation in der Schmiedgasse hielt Alen R. an und ließ sich festnehmen.
Die damalige Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und die Polizei-Spitze an einem der Tatorte (Bild: Christian Jauschowetz)
Die damalige Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und die Polizei-Spitze an einem der Tatorte
(Bild: Christian Jauschowetz)
Die schwarze Flagge weht am Grazer Rathaus. (Bild: Christian Jauschowetz)
Die schwarze Flagge weht am Grazer Rathaus.
(Bild: Christian Jauschowetz)
Quer durch die Grazer Innenstadt verlief die Route des Amokfahrers. (Bild: "Krone"-Grafik)
Quer durch die Grazer Innenstadt verlief die Route des Amokfahrers.
(Bild: Christian Jauschowetz)
(Bild: Christian Jauschowetz)
(Bild: Christian Jauschowetz)
(Bild: Christian Jauschowetz)
(Bild: Christian Jauschowetz)

Als er bei seinem Haus herumschoss, setzte es dann ein Waffenverbot. Die Polizei verzichtete jedoch auf weitere Erhebungen - auch später, als der Täter seine Gattin verprügelt hat und diese mit den Kindern ins Frauenhaus flüchten musste. Nach dem ORF-Interview mit der Ehefrau wird aber jetzt auch gegen die Eltern des Amoklenkers ermittelt.

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