Elsner war als einziger der neun BAWAG-Angeklagten hinter Gittern, er hatte die Höchststrafe, zehn Jahre Haft, bekommen. Im Juli 2011 wurde er wegen Haftunfähigkeit entlassen. Im zweiten BAWAG-Prozess erschien er nie vor Gericht, er lebt mittlerweile in Deutschland. Sollte er aus dem Exil in Bad Reichenhall nach Österreich zurückkehren, droht ihm eine Vorführung vor Gericht wegen einer Privatklage der BAWAG P.S.K..
Maßanzüge von Schimmel befallen
Während Elsner nun in dem deutschen Kurort seine Tage verbringt, verfalle sein Anwesen mit Villa und Pool im südfranzösischen Mougin immer mehr, heißt es nun in einem Bericht des "Kurier" am Freitagabend. Seine Ehefrau Ruth habe 2006, als Elsner verhaftet und in die Justizanstalt Wien-Josefstadt überstellt wurde, Hausrat und persönliche Dinge zurückgelassen - darunter auch die Maßanzüge des heute 80-Jährigen, die mittlerweile von Schimmel überzogen sein sollen.
Das Anwesen - das Elsner mit seiner BAWAG-Pension von 6,8 Millionen Euro gekauft hatte - gehört neben rund 2,5 Millionen Euro Barvermögen zu einer von ihm gegründeten Privatstiftung. Diese wurde von der Justiz wegen offener Schadenersatzforderungen eingefroren. Nun habe der Wiener Richter Christian Böhm eine halbe Million Euro freigegeben, damit die heruntergekommene Villa, Garten und Pool renoviert werden können und ihr Wert erhalten bleibt.
Ehefrau könnte Anwesen jederzeit nutzen
Elsner selbst hat davon allerdings nichts, heißt es weiter. Es ist ihm untersagt, seine Rechte als Stifter und Begünstigter auszuüben. Aber Ehefrau Ruth könnte das Anwesen an der Cote d'Azur jederzeit nutzen. Der Ex-Banker selbst hat indessen vor Gericht einen Wiederaufnahmeantrag des BAWAG-Prozesses eingebracht.
Elsner, der im Mai seinen 80. Geburtstag feierte, sieht sich nach wie vor als Opfer von Richterin Claudia Bandion-Ortner - "sie wollte auf meinem Rücken Karriere machen", erklärte er Anfang Mai in einem Interview. Seine ganze Energie stecke er in die Wiederaufnahme des BAWAG-Verfahrens.
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