Große Trauer

Forscherin verunglückte in Untersberg-Höhle

Salzburg
07.07.2015 22:46
Dramatischer Einsatz für die Salzburger Berg- und Höhlenretter am Dienstag auf dem Untersberg. Die erfahrene Höhlenforscherin Sabine Z. (44) war am Nachmittag mit drei Bekannten zur Mittagsscharte auf etwa 1600 Metern Höhe aufgestiegen. Sie wollte dort mit ihren Kollegen eine neue Höhle erforschen. Das Quartett fuhr gemeinsam in die Tiefe.

Schon nach 60 Metern passierte das tragische Unglück. Die gebürtige Pongauerin wurde von einem Stein getroffen und dabei schwer verletzt. Bewusstlos hing die Frau in ihrem Seil. Ihre Kameraden eilten zu ihr, sicherten sie und leisteten Erste Hilfe. Einer der Begleiter stieg zurück ans Tageslicht und schlug gegen 15.45 Uhr Alarm. Schon 45 Minuten später waren die ersten Einsatzkräfte am Berg. Darunter auch ein Notarzt vom Unfallkrankenhaus, der auch Mitglied bei der Bergrettung Grödig ist. "Es bestand weiter Steinschlaggefahr. Wir mussten erst einmal Maßnahmen treffen, um die Sicherheit für die Helfer zu gewährleisten", erklärt Wolfgang Gadermayr, Retter von der Landesvereinigung für Höhlenkunde.

Dem Arzt und einem Sanitäter gelang es zur Schwerverletzten zu kommen. Sie kämpften in der Tiefe um das Leben der Salzburgerin, die mitten im Schacht an dem Seil schwebte. Doch schon bald war klar - sie können Sabine Z. nicht mehr helfen. Sie verstarb noch an der Unfallstelle. Kurz nach 21 Uhr hatten die Bergretter, die Höhlenretter der Landesvereinigung für Höhlenkunde und der Höhlenrettungsdienst die Leiche geborgen und ins Tal gebracht. Die Angehörigen der 44-Jährigen und ihre Begleiter wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut.

Bei "Riesending"-Einsatz noch dabei
Die Betroffenheit bei den Helfern ist groß, denn viele kannten die Powerfrau. Sabine Z. war seit sieben Jahren als Höhlenforscherin im Landesverein und half auch bei Einsätzen der Höhlenretter. Wie auch im Juni 2014, als Johann Westhauser in der "Riesending"-Schachthöhle in 1000 Metern Tiefe nach einem Steinschlag schwer verletzt wurde und eine langwierige Rettung startete. Tagelang harrte sie bei dem deutschen Forscher aus, hielt ihm die Hand, scherzte mit ihm und freute sich mit ihm, als er nach elf Tagen endlich geborgen werden konnte.

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