Der Elektroriese produziert in seinen riesigen chinesischen Fabriken Geräte für Konzerne wie Apple, Dell, Hewlett-Packard, Lenovo, Nintendo oder Sony und geriet in den vergangenen Jahren immer wieder wegen der Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken in die Kritik. Ein Foxconn-Sprecher in Taipeh wollte den Bericht über das Indien-Engagement nicht kommentieren.
Es wäre jedoch naheliegend: Seit sich in China die Arbeiter organisieren und bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne fordern, weicht Foxconn mit seiner Produktion vermehrt in andere Schwellenländer wie Vietnam oder Kambodscha aus.
Indien ist bereits drittgrößter Smartphone-Markt
Hinzu kommt: Indien ist bereits heute der drittgrößte Smartphone-Markt der Welt nach China und den USA. Nach Prognosen könnte der boomende Markt 2017 die USA überholen. Auf dem Subkontinent gefragt sind derzeit größtenteils Smartphones von chinesischen und indischen Herstellern, die ihre Geräte zu viel niedrigeren Preisen anbieten als etwa Apple oder Samsung. Derzeit habe Apple in Indien einen Marktanteil von höchstens fünf Prozent, schätzte die Marktforschungsfirma Counterpoint Research.
Foxconn fertigt Apple-Geräte bisher vor allem in China. Das Lohnniveau ist in Indien aber niedriger als in China, dort könnte Foxconn also billiger produzieren. Der indische Premierminister Narendra Modi versucht mit seiner "Make in India"-Kampagne außerdem, ausländische Konzerne anzulocken. Foxconn-Chef Terry Gou hatte bereits mehrfach Interesse an einer Fertigung in Indien erklärt. Laut "Hindustan Times" ist Gou derzeit mit einer Delegation in Indien, um Minister und Beamte zu treffen.
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