Angestellte befreit

Geiseldrama bei Paris beendet – Täter auf Flucht

Ausland
13.07.2015 11:37
Drei bewaffnete Männer haben am Montagvormittag in einem Einkaufszentrum in Villeneuve-la-Garenne im Norden von Paris einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst: Das Trio drang in den Morgenstunden in das Zentrum ein - offenbar handelte es sich um einen Raubversuch - und brachte in einer Primark-Filiale mehrere Menschen in seine Gewalt. Mehrere Stunden später konnten schließlich 18 Angestellte von einer Polizei-Spezialeinheit in Sicherheit gebracht werden. Die Suche nach den Angreifern ging indes weiter.

Mehrere Menschen, die Rede war zunächst von mindestens zehn Personen, würden in einer Filiale der irischen Billig-Modekette Primark festgehalten, hieß es Montagfrüh. Drei Bewaffnete seien gegen 6.30 Uhr in das Geschäft in dem Einkaufszentrum eingedrungen und hätten die Mitarbeiter des Ladens als Geiseln genommen, berichtete das Nachrichtenportal "20minutes.fr".

Geisel schickte SMS an Freund
Eine der Geiseln, eine junge Frau, habe mit ihrem Handy eine Textnachricht an ihren Freund schicken können - und darin mindestens zwei bewaffnete Männer in dem Geschäft bestätigt, berichteten französische Medien übereinstimmend. Der SMS der Geisel sei es auch zu verdanken, dass die Einsatzkräfte über den Vorfall alarmiert wurden, hieß es weiter.

18 Menschen in Sicherheit gebracht
Ein Großaufgebot der Polizei riegelte das Einkaufszentrum Qwartz nördlich von Paris weiträumig ab, Straßen wurden für den Verkehr gesperrt, Geschäfte blieben geschlossen. Laut Informationen der Nachrichtenagentur AFP konnten Mitglieder der Polizei-Eliteeinheit RAID (Recherche Assistance Intervention Dissuasion, deutsch: Suche, Unterstützung, Intervention, Abschreckung) gegen 10.30 Uhr 18 Menschen aus dem Einkaufszentrum befreien. Die Geiselnahme sei zu Ende, berief sich AFP auf die Polizei. Die Angestellten hatten sich demnach "verängstigt" in einer Kantine des Einkaufszentrums versteckt. Berichte über Verletzte gab es vorerst nicht.

Offen blieb zunächst, ob sich die Angreifer noch im Einkaufszentrum befinden oder bereits geflohen sind. "Die Suche nach den drei Verbrechern geht weiter", sagte ein Polizist. "Le Parisien" schrieb unterdessen, dass einer der Geiselnehmer als Primark-Mitarbeiter erkannt wurde.

Sicherheitsvorkehrungen in Frankreich erhöht
Einen terroristischen Hintergrund schloss die Polizei aus und betonte, dass es sich um einen bewaffneten Raubüberfall handle, bei dem Geiseln genommen wurden. Frankreich hatte die Sicherheitsvorkehrungen seit den islamistischen Anschlägen auf die Redaktion der Satire-Zeitschrift "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt im Jänner erhöht. Die Attentäter töteten damals 17 Menschen. Im Juni köpfte ein mutmaßlicher Islamist seinen Chef und versuchte anschließend, eine Gasfabrik in die Luft zu sprengen.

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