Bleibt im Amt
Dijsselbloem als Eurogruppen-Chef bestätigt
Als Dijsselbloems größte Herausforderung gilt die Bewältigung der Griechenland-Krise. Der Eurogruppen-Chef hat dabei eine herausgehobene Bedeutung, weil er zugleich Vorsitzender des Gouverneursrat des Euro-Rettungsschirms ESM ist. Dieser vergibt milliardenschwere Kredite an kriselnde Euro-Staaten. Hilfsanträge von Staaten in Finanznöten müssen an Dijsselbloem geschickt werden. So hat auch Griechenland seinen neuen Rettungsantrag an den Niederländer gestellt.
"Freue mich auf eine zweite Amtszeit"
"Ich danke meinen Kollegen für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit und freue mich auf eine zweite Amtszeit als Präsident der Eurogruppe", schrieb der Sozialdemokrat auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter.
Insgesamt waren 19 Ressortchefs stimmberechtigt. Vorausgegangen war eine geheime Wahl, bei der Dijsselbloem die nötige Mehrheit erhielt. Ein konkretes Wahlresultat wurde nicht mitgeteilt. Um Eurogruppen-Chef zu werden, reicht in dem Gremium eine einfache Mehrheit. Nach der Wahl verständigten sich die Ressortchefs einstimmig darauf, Dijsselbloem zu unterstützen.
"Er wird das richtige Händchen haben"
Es war der zweite Anlauf für die Entscheidung, die im Juni wegen der Griechenland-Krise verschoben worden war. "Damit haben wir deine präzise, ruhige und sehr effiziente Arbeit anerkannt", sagte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici. Pierre Gramegna, der Finanzminister Luxemburgs, das derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, sagte über Dijsselbloem: "Er wird viel Energie haben und das richtige Händchen, um die Eurogruppe in Zukunft zu lenken." Der slowakische Finanzminister Peter Kazimir lobte den Niederländer: "Ich mag seinen Stil. Er ist ein guter Typ."
Das informell tagende Gremium der Eurogruppe nahm seine Arbeit 1998 auf, da es steigenden Absprachebedarf im Zuge der Euro-Einführung zu Beginn des Folgejahres gab. In der Finanz- und Schuldenkrise stieg die Eurogruppe zu einem der weltweit wichtigsten Entscheidungsgremien auf. Die Minister entscheiden über milliardenschwere Hilfsprogramme für pleitebedrohte Euroländer.
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