Bürgerkrieg im Jemen

Rebellen vertrieben, Exilregierung kehrt zurück

Ausland
17.07.2015 17:57
Jemens Exilregierung hat am Freitag die vollständige Rückeroberung der strategisch wichtigen Hafenstadt Aden von der schiitischen Houthi-Miliz bekannt gegeben. Den Schritt verkündete Vizepräsident Khaled Bahah am Freitag auf seiner offiziellen Facebookseite. Nach Angriffen der Houthi-Rebellen Ende März war die jemenitische Regierung unter der Führung von Präsident Abd-Rabbu Mansour Had aus Aden ins benachbarte Saudi-Arabien geflüchtet.

Bereits am Dienstag gelang es regierungstreuen Milizionären mit der Unterstützung der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition, den internationalen Flughafen in Aden und Teile des Diplomatenviertels Chor Maksar zurückzuerobern. Nachdem einige Viertel der Stadt zurückerobert wurden, sollen am Donnerstag nach jemenitischen Angaben mehrere Minister der Regierung aus Saudi-Arabien nach Aden zurückgekehrt sein. Präsident Hadi habe eine Delegation entsandt, sagte ein Vertreter der jemenitischen Regierung am Donnerstag. Aden wurde erst im März dieses Jahres von Hadi zur neuen Hauptstadt des Jemens erklärt, nach dem Houthi-Rebellen in die rund 300 Kilometer entfernte "alte" Hauptstadt Sanaa einfielen.

Am Freitag gelang den regierungstreuen Kämpfern mit der Rückeroberung Adens ein großer Schlag gegen die im März eingedrungenen Houthi-Rebellen. Dutzende Mitglieder der vom Iran gestützten schiitischen Houthi-Milizen hätten sich ergeben, sagte ein Sprecher der örtlichen Kämpfer. Um das Gebiet war ein Vierteljahr erbittert gekämpft worden.

Seit Monaten tobt der Bürgerkrieg
Im Jemen liefern sich seit mehreren Monaten die Houthi-Rebellen und ihre Verbündeten schwere Kämpfe mit den Regierungstruppen. Nach dem die jemenitische Regierung vor den aus dem Norden des Landes stammenden Rebellen zuerst aus der Hauptstadt Sanaa und nach weiterem Vorrücken auch aus der südlichen Hafenstadt Aden flüchten musste, bat sie im saudi-arabischen Exil um Unterstützung.

Seitdem führt der Nachbarstaat die Militärkoalition gegen die Houthi-Milizen an und unterstützt den Jemen regelmäßig mit Luftschlägen, mit dem Ziel der Regierung wieder zu Macht zu verhelfen. Mehr als 3.200 Menschen sollen in dem Konflikt bereits ums Leben gekommen sein, 20 der 25 Millionen Einwohner des Landes sind auf Hilfe angewiesen.

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