Marach/Melzer waren gegen Doppel-Wimbledon-Sieger Rojer sowie Haase nie in der Nähe des Sieges. Erst nach 2:08 Stunden fanden die Österreicher bei 4:4 im dritten Satz überhaupt die ersten Breakbälle vor. "Wir haben zwei Sätze lang wenig machen können", meinte Marach. In besagtem Game habe man nur eine einzige Chance auf den Punkt gehabt. "Und dann bekommen wir drei Asse. Da sieht man, welch ein Selbstvertrauen Rojer als Wimbledon-Sieger hat."
Melzer hadert mit eigener Returnschwäche
Melzer sah es ähnlich: "Wir sind heute an deren Serviceleistung und unserer Returnleistung gescheitert. Die haben echt besser serviert als wir heute." Der 34-jährige Melzer übte aber auch Selbstkritik: "Im Normalfall ist der Return eine meiner Stärken - und der war heute nicht vorhanden."
Melzer bedankte sich indirekt auch bei Haider-Maurer, der mit seinem Viersatz-Sieg über Haase ausgeglichen hatte. "Dass der Andi die Partie gewonnen hat, hat den Davis Cup am Leben gehalten, weil drei Partien gegen die Holländer zu gewinnen, ist sehr schwierig. Jetzt brauchen wir noch zwei, aber ich glaube, dass die Burschen das morgen schon können." Marach glaubt ebenfalls an Thiem und "AHM". "Wir haben gute Chancen, Dominic wird ein bisschen befreiter spielen und Andi hat gezeigt, was er kann."
Melzer baut auf Steigerung von Thiem am Sonntag
Melzer glaubt an eine deutliche Steigerung von Thiem bei dessen Davis-Cup-Heimpremiere. Der 21-jährige Jungstar hatte am Freitag auch laut Aussagen von Kapitän Stefan Koubek nur etwa 50 Prozent seiner Trainingsleistung auf den Platz gebracht. "Ich kann aus Erfahrung sagen, wenn man am Freitag einen Stuss spielt, dass man meistens am Sonntag besser spielt", sagte Melzer schmunzelnd.
Auch Koubek glaubt natürlich noch an den ersehnten Heimerfolg und erinnert an das 1:2 zuletzt in Schweden. "Die Aussicht ist die gleiche wie in Schweden: 1:2 - wir müssen zwei Einzel gewinnen. Ich glaube, das ist drinnen. Die Mannschaft ist stark genug, dass sie es wieder drehen kann."
Thiem muss im 1. Sonntags-Einzel ausgleichen
Thiem muss am Sonntag zunächst gegen Haase (ab 13 Uhr) das 2:2 herstellen, im Anschluss soll Haider-Maurer gegen Thiem-Bezwinger Thiemo de Bakker für den Sieg in diesem Zweitrunden-Treffen der Europa-Afrika-Zone I sorgen. Nur dann spielt Österreich vom 18. bis 20. September im Play-off um einen Platz in der Weltgruppe 2016. Theoretisch ist es bis eine Stunde vor Matchbeginn am Sonntag noch möglich, einen Austausch im Team vorzunehmen.
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