Auslöser für die neuen Regeln der ESL – es handelt sich um eine der weltweit wichtigsten E-Sport-Ligen – ist das Doping-Geständnis des Profi-Spielers Cory Friesen. Er hatte einem "CNET"-Bericht zufolge gestanden, während eines professionellen Turniers im März mit Adderall gedopt zu haben.
In einem Interview sagte er: "Wir alle waren auf Adderall. Es ist mir auch völlig egal. Es war ziemlich offensichtlich, wenn man sich unsere Kommentare angehört hat. Die Leute können es hassen oder sonst was."
ESL macht Jagd auf Psychopharmaka-Doping
Der Fall löste eine Diskussion über Doping in der E-Sport-Szene aus, die nun zur Entscheidung der ESL führte, künftig die Gaming-Athleten vor Turnieren auf Doping zu testen. Laut ESL-Präsident James Lampkin seien dabei vor allem Aufmerksamkeit und Konzentration steigernde Psychopharmaka beliebt.
Die Dopingtests in der ESL starten im August beim Großturnier ESL One in Köln. Geplant seien Hauttests, bei denen nach verdächtigen Substanzen gesucht wird, heißt es von der ESL. Man werde die Spieler vor den Turnieren noch genauer über die Dopingtests informieren. An den Tests soll die World Anti Doping Agency beteiligt werden, die auch bei anderen Sportarten in den Kampf gegen Doping involviert ist.
E-Sport-Turniere entwickeln sich zur Goldgrube
Dass bei E-Sport-Turnieren, bei denen sich Profis in Games wie "Counter Strike: Global Offensive" messen, gedopt wird, ist angesichts der stattlichen Preisgelder wenig überraschend. Bei dem Turnier, bei dem Friesen dopte, ging es beispielsweise um Preisgelder von insgesamt einer Viertelmillion Euro.
Die zunehmende Popularität von E-Sport-Turnieren – viele Gamer verfolgen sie im Live-Stream, in Ländern wie Südkorea gibt es sogar TV-Übertragungen – dürfte das Doping-Problem noch verstärken. Je mehr Geld im Spiel ist, umso größer dürfte auch der Anreiz der E-Sportler sein, sich mit unfairen Methoden einen Vorteil zu verschaffen.
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