Schock-Diagnose

Kira Grünberg nach Horrorsturz querschnittsgelähmt

Tirol
31.07.2015 10:52
Das schlimmste aller Szenarien ist eingetreten: Stabhochspringerin Kira Grünberg ist querschnittsgelähmt. Die Tirolerin hatte am Donnerstag beim Training in Innsbruck eine schwere Halswirbelverletzung erlitten. Die Ärzte kämpften noch am späten Abend gegen die Lähmung an - vergeblich, wie am Freitagvormittag bestätigt wurde.

"Die Patientin ist am Donnerstag, 30. Juli 2015, nach einem schweren Trainingsunfall in die Innsbrucker Klinik eingeliefert worden. Es wurde ein Bruch der Halswirbelsäule festgestellt. Nachdem bereits vor der Operation eine Querschnittslähmung diagnostiziert wurde, musste die Patientin zur Stabilisierung der Halswirbelsäule und zur Vermeidung weiterer Schäden sofort von einem Team der Unfallchirurgie operiert werden", hieß es in einer Stellungnahme der Universitätsklinik Innsbruck.

Grünberg liegt derzeit auf der Traumatologischen Intensivstation. Über den weiteren Verlauf würden die Untersuchungen der nächsten Wochen Aufschluss geben.

(Bild: GEPA)
(Bild: GEPA)
(Bild: GEPA)

"Auf Kira wartet ein langer Weg"

Wie Thomas Herzog, der Manager von Grünberg, am Freitag mitteilte, sei "primäres Ziel der Operation der Erhalt der Lebensfunktionen" gewesen. Was die Diagnose der Querschnittslähmung betreffe, sei "von keinem positiveren Verlauf" auszugehen. Das impliziere das Karriereende. "Der Weg, der auf Kira wartet, ist ein anderer, langer, schwieriger."

Auf Wunsch der schwer geschockten Familie Grünberg wollte Herzog keine Details zu den Verletzungen bekannt geben, die Familie bittet, von Kontaktaufnahme abzusehen.

"Die Auswirkung für unsere Leichtathletik ist vollkommen sekundär. Jetzt geht es nur um Kira. Wir hoffen, dass sich ihr Zustand entgegen der Prognose noch bessern wird", sagte der merklich mitgenommene ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber.

Tragischer Unfall in Mehrzweckhalle

Das Unglück war am Donnerstagvormittag in der Innsbrucker WUB-Halle, einer Mehrzweck-Trainingsanlage, beim zweiten Sprung passiert. Kira hatte sich gerade von einem Außenbandriss im Sprunggelenk erholt und wollte sich mit einigen Extra-Trainingssprüngen fit für die Limit-Jagd für die Weltmeisterschaften im August (22. bis 30.) in Peking (China) machen - die angepeilte Marke lag allerdings fünf Zentimeter über ihrem eigenen Rekord.

Vater wurde zum Augenzeugen

Vater Frithjof, auch Trainer der österreichischen Stabhochsprung-Rekordhalterin (4,45 Meter), sah, wie seine Tochter mit acht Schritten den Sprung ansetzte. Und registrierte, dass Kira zu wenig Tiefe im Sprung hatte. Die 21-Jährige stürzte kopfüber in den Einstich-Kasten.

Schlagartig war klar, dass das WM-Limit (4,50 Meter) das allergeringste Problem der Tirolerin ist. Eine derart schwere Halswirbelverletzung ließ gleich das Ärgste befürchten -was schließlich auch wahr wurde. Der Unfall rief auch gleich die Behörden auf den Plan. Die WUB-Halle wurde auf eventuelle Sicherheitsmängel gecheckt.

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