Dass diese Forderung etwas unrealistisch sei, bestreitet Lugar im Gespräch mit der "Krone": "Warum soll unser Bundesheer nicht endlich etwas Sinnvolles tun und vor Ort, in Syrien, den Menschen helfen?" Dass dazu ein UNO-Mandat nötig wäre, weiß Stronachs Klubchef: "Ja, aber das wird sich doch machen lassen. Immerhin wäre die UNO ja dafür da, den Frieden in der Welt zu bewahren."
Dazu argumentiert Lugar: "Wozu haben wir dann das ganze teure militärische Gerät, wenn es ohnehin nie zum Einsatz kommt? Wir sitzen alle in einem leckgeschlagenen Boot und verteilen nur Wasserpumpen, anstatt endlich das Leck zu stopfen." Seiner Meinung nach hätte das Bundesheer auch ausreichend gut ausgebildetes Personal, um diese Aufgabe bewältigen zu können: "1000 Soldaten würden für den Anfang schon ausreichen." Das Heer hätte die dafür nötige Erfahrung bereits bei der EU-Mission im Tschad (2008 bis 2009) gesammelt.
In der Armeeführung will derzeit eigentlich niemand den Vorschlag des Team Stronach kommentieren. Die Chancen für einen Bundesheereinsatz stehen aber bei null, zeigen inoffizielle Statements aus dem Verteidigungsministerium: "Es herrscht derzeit weite Einigkeit unter den europäischen Staaten, keinesfalls Operationen mit eigenen Truppen in Syrien durchzuführen. Das würde den Konflikt mit dem Islamischen Staat weiter eskalieren lassen."
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