Kira hat diesen Schritt bewusst gewählt: Sie wollte jetzt an die Öffentlichkeit gehen – mit Fotos, die die 21-jährige Tirolerin zeigen, wie sie ist: eine tapfere junge Frau, bildhübsch, kämpferisch, ans Bett gefesselt.
Ihr Schicksal hat die Welt bewegt: Ein schrecklicher Trainings-Unfall führte zur Querschnittslähmung – vom Hals weg. Auch die Arme sind gelähmt. Das rührt.
Sicherheitsdienst oder Offensive
"Viele Medien aus dem In- und Ausland haben schon angefragt, ob sie Bilder aus dem Spital bekommen können", erzählte Grünbergs Manager Tom Herzog. "Da waren auch ziemlich intensive Ansuchen dabei. Wir hatten also nur noch zwei Möglichkeiten: einen Sicherheitsdienst zu engagieren oder selbst offensiv zu werden."
Und das taten die beiden jetzt: natürlich über die "Krone", der sie vertrauen. "Euer Leichtathletik-Experte Olaf Brockmann war bei allen großen Ereignissen dabei, er hat uns immer unterstützt", meinte die ehemalige Stabhochspringerin. "Daher kam für diese Bilder nur eure Zeitung infrage."
"Sie schaut aus wie immer"
Sie hat sich auch extra auf das Shooting vorbereitet, erstmals wurden ihr wieder die Haare gewaschen, die Nägel lackiert – man hatte den Eindruck, dass sie sogar etwas Spaß dabei hatte. Das Leben, wenn auch völlig verändert, meldete sich zurück. "Sie schaut eigentlich aus wie immer", wunderte sich der Fotograf, der sie schon länger kennt.
Das Produkt der Arbeit ist ein optisches Symbol – ihre Augen sagen: "Ich gebe nicht auf!" Der Zustand lässt kein physikalisches Wunder zu, aber ein psychologisches: Kiras Kämpferherz schlägt wie vor dem Sturz.
Mut macht ihr auch die riesige Anteilnahme im ganzen Land: Sie weiß von der Unterstützung aus der gesamten Leichtathletik-Familie und den vielen Gebeten ihrer Landsleute, die sonst mit diesem Sport gar nicht so viel zu tun haben.
Und eine Hoffnung hat Kira Grünberg auch noch. Es ist eher eine Bitte: Dass, nachdem die ersten Bilder nach der Tragödie in der "Krone" veröffentlicht wurden, Ruhe einkehrt. Sie will keine Gejagte sein. Jetzt auch noch Geld für eigene Securitys auszugeben wäre in dieser schweren Zeit finanziell kaum verkraftbar.
Man möge dieser tapferen Frau Normalität gewähren. Zumindest ein Stück.
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