Panne bei Test

Hacker legte in OP-Saal Beatmungsfunktion lahm

Web
09.08.2015 11:35
Dass die zunehmende Vernetzung von Autos, Maschinen und Alltagsgeräten auch einige Gefahren mit sich bringen kann, hat jetzt ein Test in einem deutschen Krankenhaus wieder eindeutig gezeigt. Während der Sicherheitsüberprüfung konnte sich ein IT-Spezialist Zugang zu einem Narkosegerät in einem der OP-Säle verschaffen. Dabei legte er die Beatmungsfunktion lahm und blockierte sämtliche Funktionen des Gerätes - eine Sicherheitslücke, die im Ernstfall tödlich enden könnte.

Der Sicherheitsforscher konnte laut einem Bericht des "Spiegel" mit einem Laptop die Kontrolle über das Narkosegerät übernehmen und so auch die Beatmungsfunktion stoppen. Zu Schaden kam bei der Aktion niemand, es handelte sich um einen Test ohne Patienten, den das Krankenhaus durchführen ließ. Der Hersteller des Narkosegeräts wurde informiert, die Sicherheitslücken sollen nun behoben werden.

Doch der Fall des blockierten Narkosegerätes ist beileibe nicht einzigartig - auch Hackerangriffe auf Autos wurden bereits getestet und dokumentiert. IT-Security-Spezialisten gelang es etwa, sich in einen Tesla Model 2 zu hacken und während der Fahrt die Geschwindigkeit zu verringern. Fiat Chrysler musste kürzlich 1,4 Millionen Wagen zurückrufen, nachdem Sicherheitsforscher demonstriert hatten, dass sie von außen die Steuerung von Bremsen, Geschwindigkeit, Klimaanlage und Radio eines Jeep Cherokee leicht manipulieren konnten.

Aber auch Fernseher, Babyphones, Stromzähler, Rauchmelder oder sogar Kühlschränke und elektrische Zahnbürsten - sind Haushaltsgeräte mit dem Internet verbunden, besteht die Gefahr eines Hackerangriffs. Sicherheitsupdates sollten daher regelmäßig durchgeführt werden.

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