Herkömmliche Atomkraftwerke gewinnen Energie aus der Spaltung von Atomkernen. Bei Kernfusionsreaktoren vereinigen sich hingegen jeweils zwei Atome und setzen dabei gewaltige Mengen an Energie frei. Zugleich fällt kaum Atommüll an. Das entscheidende Problem liegt allerdings darin, dass nach derzeitigem Stand der Technik mehr Energie nötig ist, um die Kernfusionen auszulösen, als diese danach erzeugen. Dafür werden extrem starke Magnetfelder benötigt.
Atomfusionsreaktor ITER soll 2020 fertig sein
Der einzige Atomfusionsreaktor der Welt, der International Thermonuclear Experimental Reactor (ITER), wird derzeit in Südostfrankreich gebaut. Der Bau für das internationale Versuchsprojekt soll etwa im Jahr 2020 fertiggestellt werden. Das Kraftwerk soll zehn Mal mehr Energie erzeugen, als es verbraucht. ITER verwendet superleitfähige Magnetfelder mit relativ niedrigen Temperaturen. ARC soll hingegen neue superleitfähige Materialien mit hohen Temperaturen nutzen, um über ein leistungsfähigeres Magnetfeld zur Energiegewinnung zu verfügen.
Ein weiterer Unterschied liegt laut MIT darin, dass ARC im Gegensatz zu ITER aus zerlegbaren Teilen bestehe, sodass leichter andere Konfigurationen getestet werden könnten. Die Bauzeit von ARC soll fünf Jahre betragen.
Das Konzept ist bisher rein theoretisch. Es beruht auf einem MIT-Kurs zum Bau eines Kernfusionsreaktors von Professor Dennis Whyte. Studenten griffen die Überlegungen in einer Doktorarbeit auf. Mitte Juli erschien schließlich in der Fachzeitschrift "Fusion Engineering and Design" ein Artikel über das Forschungsprojekt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.