Neue Bestattungsform

Die letzte Ruhestätte unter einem Baum im Wald

Tirol
29.08.2015 14:50
In Kundl gibt es seit kurzem einen "Wald der Ewigkeit". Hinter der poetischen Bezeichnung verbirgt sich eine neue Form der Aschenbeisetzung, bei der eine biologisch abbaubare Urne unter einem Baum eingegraben wird. Sinnbildlich nimmt dadurch die Natur den Verstorbenen auf und er lebt in ihr weiter.

Die Stimmung ist friedlich am Möslbichl bei Kundl. Hier befindet sich das kleine Waldstück, das die niederösterreichische Firma "Naturbestattung GmbH" auf 99 Jahre gepachtet hat. Knapp 20 kleine und große Bäume stehen ringsum. "Es ist ein schöner Gedanke, mitten in der Natur die letzte Ruhestätte zu finden und von ihr aufgenommen zu werden", meint Bettina Rothhaupt, die den "Wald der Ewigkeit" in Kundl betreut.

Genehmigung ist bei der BH einzuholen

Urnenbeisetzungen außerhalb des Friedhofes sind in Tirol möglich. Dafür braucht es einen Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft. Bisher hält sich die Nachfrage aber noch in Grenzen. In anderen Bundesländern gibt es deutlich mehr Naturbestattungen, wie Elisabeth Zadrobilek vom gleichnamigen Unternehmen bestätig: "In Wien bieten wir die Baumbestattung schon seit einigen Jahren an. Die Nachfrage wächst stark. Auch Seebestattung ist im Kommen."

Die Urne löst sich mit der Zeit auf

Bei der Beisetzung im Wald wird eine biologische Urne im Wurzelbereich des Baumes eingegraben. Die Aschenkapsel löst sich mit der Zeit auf und der Baum nimmt sinnbildlich auf, was von uns übrig ist.

Die Bäume erhalten Bezeichnungen wie "Baum des Friedens" oder "Baum des Herzens". Die Namen der Verstorbenen werden nicht verzeichnet. "Das ist für einige vielleicht ein Problem. Für mich ist gerade das eine schöne Vorstellung, hier ganz in der Natur aufzugehen", meint Rothhaupt, die sich selbst schon einen Platz reserviert hat. Noch hat es keine Aschenbeisetzung im Kundler "Wald der Ewigkeit" gegeben. Aber Rothhaupt ist überzeugt, dass die Nachfragen steigen wird.

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