Innerhalb Österreichs stieg die Arbeitslosigkeit unterschiedlich stark. Obwohl alle neun Bundesländer einen Zuwachs bei den beim AMS vorgemerkten Arbeitslosen hinnehmen mussten, fiel der prozentuelle Anstieg sehr unterschiedlich aus: Im Westen war der Zuwachs deutlich geringer, im Osten wesentlich stärker. In Salzburg verschlechterte sich die Lage mit 3,2 Prozent mehr Arbeitslosen am wenigsten, in Wien stieg die Zahl der Arbeitslosen hingegen um 19,7 Prozent.
Besonders Ältere und Ausländer betroffen
Aufgegliedert auf einzelne Gruppen waren Männer mit einem Anstieg um 13,5 Prozent etwas stärker betroffen als Frauen mit einem Plus von 10,2 Prozent. Besonders bei Älteren (ab 50 Jahren) stieg die Arbeitslosigkeit mit plus 16,7 Prozent überdurchschnittlich an, ebenso bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen (plus 17,2 Prozent). Personen ohne österreichische Staatsbürgerschaft wiesen mit plus 20,5 Prozent einen besonders hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf, während sie bei Inländern um 9,2 Prozent stieg.
Lichtblicke bei den Jüngeren
Deutlich besser als im Schnitt stellte sich hingegen die Arbeitsmarktlage für Jugendliche dar. Die Arbeitslosigkeit der 15- bis 24-Jährigen liegt um 2,6 Prozent über dem Vorjahr, bei den 15- bis 19-Jährigen lag der Anstieg nur mehr bei 0,6 Prozent. Die Zahl der Lehrstellensuchenden liegt zu Anfang des neuen Lehrjahres um 1,1 Prozent über dem Vorjahr, während der Bestand an sofort verfügbaren Lehrstellen um 2,7 Prozent rückläufig ist. Damit stehen für 8.659 Lehrstellensuchende 4.030 gemeldete Lehrstellen zur Verfügung.
Massiver Anstieg bei Langzeitarbeitslosen
Auch bedingt durch die Rücknahme von Schulungen ist die Langzeitarbeitslosigkeit weiter extrem stark gestiegen: 39.361 Personen waren länger als zwölf Monate arbeitslos vorgemerkt, ein Anstieg um 195,8 Prozent. Der Anteil von Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt 12 Prozent. Im statistischen Schnitt dauert Arbeitslosigkeit in Österreich 129 Tage.
Das Sozialministerium verweist auf das steigende Arbeitskräftepotenzial und die weiter zunehmende Beschäftigung. Doch solange die Konjunktur nicht stabil und kräftig laufe, werde die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter hinter der Zahl an zusätzlich Arbeitssuchenden zurückbleiben, hieß es. Von einer konjunkturellen Verbesserung geht das Ministerium erst im nächsten Jahr aus.
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