Nenning, der Zeit seines Lebens immer für einen Wirbel zu haben war, soll nach seinem letzten Wunsch von der Familie "in aller Stille" außerhalb von Wien beigesetzt werden. Polarisierender Querdenker, grüne Gallionsfigur und launiger "Club 2"-Gastgeber: Günther Nenning vereinte Gegensätze in sich.
Er selbst hat sich einmal als einen "Rot-Grün-Halbschwarzen" bezeichnet und in den weltanschaulichen politischen Lagern des Landes immer wieder gerne für ideologische Verwirrung gesorgt.
Zuletzt hatte Nennig mit dem Literaturprojekt "Austrokoffer" für Diskussionen gesorgt. Das Projekt sollte die österreichische Literatur nach 1945 in 18 Bänden beinhalten. Allerdings waren dann 50 österreichische Autoren aus unterschiedlichen Gründen abgesprungen.
Würdigungen aus allen Parteien
Bundeskanzler Schüssel erklärte, Österreich habe "einen seiner wachsten und beherztesten Publizisten verloren, einen ebenso kritischen wie volksverbundenen Schriftsteller und einen zutiefst sozial engagierten Menschenfreund".
SPÖ-Vorsitzender Gusenbauer betonte, "mit Günther Nenning verliert Österreich einen volksverbundenen Intellektuellen und wichtigen Querdenker."
Grünen-Bundessprecher Van der Bellen würdigte Nenning als "schillernde, streitbare Persönlichkeit". Den Grünen wirde er vor allem als Umweltaktivist und Publizist in Erinnerung bleiben.
FPÖ-Chef Strache nannte Nenning einen "unkonventionellen Vor- und Nachdenker, der sich nie vor einen parteipolitischen Karren spannen ließ".
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