Die von der Europäischen Weltraumagentur ESA kürzlich veröffentlichten Bilder zeigen in der Ostsee einen riesigen dunkelgrünen Teppich und wurden bereits am 7. August aufgenommen. Die Algenblüte - eine plötzliche, massenhafte Vermehrung von Algen oder Cyanobakterien (Blaualgen) - wurde durch die hohen Wassertemperaturen, starke Sonneneinstrahlung und Überdüngung des Wassers mit Phosphat begünstigt.
Auf den Aufnahmen von "Sentinel-2A" aus 786 Kilometern Höhe sind deutlich streifen- und fadenförmige Strukturen sowie Wirbel im Algenteppich erkennbar. Selbst jene Spuren, die Schiffsschrauben im Wasser des Baltischen Meeres hinterlassen, sind auf den Fotos deutlich sichtbar (siehe rote Pfeilchen).
Im Juni von Kourou aus ins All gestartet
"Sentinel-2A" (englisch für Wächter) war am 23. Juni an Bord einer "Vega"-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All geschossen worden. Der 1.140 Kilogramm schwere Satellit ist Teil des EU-Erdbeobachtungsprogramm "Copernicus", mit dem sich Europa einen Vorsprung bei der Klima-Kompetenz sichern will. Der Satellit kreist in einer Höhe von 786 Kilometern um die Erde und tastet mit ihren Instrumenten deren Oberfläche detailliert ab.
Ziel ist es, vom All aus Daten über die Landoberflächen, die Ozeanen und der Atmosphäre zu sammeln. Von dort lassen sich nach Angaben der Experten mehr als die Hälfte der klimarelevanten Parameter beobachten. Diese werden Behörden, der Öffentlichkeit, der Wissenschaft und der Wirtschaft laut EU kostenlos zur Verfügung gestellt.
Insgesamt zehn "Sentinel"- Satelliten geplant
Bis 2021 wollen Europäische Kommission und europäische Weltraumorganisation ESA eine Flotte von insgesamt zehn "Sentinel"-Satelliten um die Erde kreisen lassen. Sie sollen umfassendes Material über Entwicklung und Nutzung des Planeten sammeln.
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