Eine Reise beginnt mit dem ersten Schritt, der Anreise. Meine Tochter liebt fliegen - nirgendwo sonst darf sie so ausgiebig fernsehen wie im Flugzeug, insbesondere auf der Fernstrecke. Und Emirates bietet in der Hinsicht einiges, das Entertainmentprogramm ist ausgezeichnet und so umfangreich, dass nicht einmal Paulina es schafft, dieses in der Flugzeit von Wien nach Dubai und weiter nach Mauritius zu erschöpfen.
Natürlich kann man ab Ende Oktober auch mit der AUA direkt anreisen, doch wer a) einen Zwischenstopp in Dubai machen und b) von der Zeit variabler sein möchte (diese Verbindung gibt es täglich und nicht nur wöchentlich), für den ist die Anreise mit der Flotte von Emirates eine gute Alternative; auf der Strecke Dubai–Mauritius wird der A380 eingesetzt, für viele Reisende ein wahres Erlebnis. Ich habe mich immer gewundert, warum alle so enthusiastisch reagieren und fotografieren, sobald sie dieses Fluggerät irgendwo erblicken, aber nun kann ich aus eigener Erfahrung diese Begeisterung teilen.
Stunden später. Endlich am Ziel. Die Zeit ist buchstäblich verflogen. Nun weht uns ein angenehm warmes Lüftchen sanft um die Nase, Palmen rascheln im Wind, und nach einer kurzen Transferzeit – Mauritius ist ja nicht besonders groß – erreichen wir La Pirogue, an der Westküste der Insel gelegen. Das Resort ist in einen tropischen Garten eingebettet, der weiße Sandstrand lässt ebenso ans Paradies denken wie das wunderbar türkisblaue Wasser des Ozeans. Schaut so das Paradies aus? Ja, wenn Sonne, Sandstrand und Kokospalmen Ihre Vorstellung vom Paradies sind.
Die tropische Insel hat aber mehr zu bieten als einige der schönsten Strände und Lagunen im Indischen Ozean. Ein Ausflug in den nahen Casela Nature and Leisure Park, wo Riesenschildkröten, Giraffen und andere Tiere in großen Gehegen zu beobachten sind, wird empfohlen. Die Attraktion schlechthin sind allerdings die (jungen) Löwen, denen man in Begleitung der Ranger sogar hautnah begegnen darf. Nirgendwo sonst habe ich bis jetzt erlebt, dass man diese Raubkatzen streicheln darf.
Ob das gut oder schlecht ist, wenn man tatsächlich mit dem König der Tiere Aug in Aug ist, darüber lässt sich streiten – ein mulmiges Gefühl ist es allemal, vor allem wenn man sich die Pranken der Jungtiere genauer ansieht. Das Areal ist weitläufig, mit einem Bus kann man von Station zu Station fahren. Tarzanrutschen, Spielplätze, ein Streichelzoo und ein eigenes 4D-Kino bieten Abwechslung vor allem für Kinder, die übrigens aus Sicherheitsgründen nicht ins Löwengehege reindürfen.
Im Süden der Insel, in der Nähe von Souillac, zahlt sich der Besuch von La Vanille aus, einer Krokodilfarm inmitten von Zuckerrohrfeldern, die in eine ursprüngliche tropische Welt entführt. Eine Biologin aus Mauritius und ihr australischer Ehemann fanden hier ein ideales Klima zur Aufzucht von Krokodilen aus Madagaskar. Noch besser gefallen mir allerdings die Riesenschildkröten, die aus Aldabra importiert wurden. Zirka 1000 davon gibt es hier zu sehen, etwa "Domino", 275 Kilogramm schwer und 95 Jahre alt. Die Tiere dürfen gefüttert werden, und nicht nur Kinder finden Gefallen daran, sich auf sie zu setzen – was übrigens erlaubt ist und ihnen nicht schadet.
Weil wir die Insel noch besser kennenlernen möchten, wechseln wir unseren strohgedeckten Bungalow in La Pirogue gegen ein modernes Designerzimmer im Long Beach Resort an der Ostküste. Während La Pirogue mit der wunderschönen Grünanlage, den unzähligen Kokospalmen im Areal selbst, Kinderfreundlichkeit und mit Ursprünglichkeit punktet, gefällt Long Beach wegen klarer moderner Architektur.
Mit einem Katamaran erkunden wir die Umgebung. Ziel ist die Île aux Cerfs, ein von türkisblauem Wasser umspültes Eiland, das ob seiner Schönheit den Ruf Mauritius' als Trauminsel mitbegründet hat. Unterwegs gibt es die Möglichkeit, schnorcheln zu gehen, während die Crew an Bord köstlichen Fisch grillt. Eine sanfte Brise, kühle Getränke, ein Bad im Meer – Entspannung pur im Indischen Ozean. Dieser Tag könnte ewig dauern und bleibt sicher für immer in Erinnerung.
Wer sich zwischen den Strandtagen zu Aktivitäten aufraffen kann, sei es zum Sport – Golfer beispielsweise finden ausgezeichnete Plätze auf der ganzen Insel – oder zu Ausflügen, der sollte den Botanischen Garten von Pampelmousses nicht auslassen. Die wunderbare Pflanzenwelt, einzigartige Baumriesen oder der Lotusteich mit den wagenradgroßen Riesenblättern der Seerose Victoria regia begeistern. Die Hauptstadt Port Louis verdient auch etwas Zeit. Hier spürt man nicht nur den elektrisierenden Mix der Kulturen, sondern auch die Herzlichkeit der Bewohner, die mit Recht stolz sind, dass Multikulti auf der Insel funktioniert. Mauritius lebt zum guten Teil vom Tourismus, die Perle im Indischen Ozean ist ein Vorzeigeland Afrikas.
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