Der beim spanischen San Sebastián Filmfestival für einen Preis nominierte Streifen basiert auf der wahren Begebenheit in Niederösterreich. Florian P. (14) und Roland T. (16) waren in der Realität die Hauptakteure der Tragödie im Jahr 2009 - das Duo brach in einen Supermarkt ein. Die dramatischen Folgen sind bekannt: Florian P. wurde erschossen, der Polizist zu acht Monaten bedingt verurteilt.
Und so präsentiert sich der Film im Trailer: Ein Bursche sitzt am Steuer eines Wagens, greift nach einer Spielzeugpistole am Beifahrersitz, während er an einer Zigarette zieht. Ein Jugendlicher tritt gegen einen Mistkübel - trostlos. Dann wird es dunkel.
"Rebellion der örtlichen Jugend"
Ein Bursch marschiert durch den Gang eines Supermarktes, setzt sich seine Kapuze auf und hält seine Mittelfinger vor die Überwachungskamera. Gesichter sind im 68 Sekunden dauernden Clip kaum zu erkennen - ausgenommen jenes von Schauspieler Andreas Lust. Er trägt eine Polizeiuniform, hinterlässt blutige Fußspuren.
Doch die Familie des toten Buben und die Exekutive werden nach sechs Jahren wieder mit dem Drama konfrontiert, wenn "Einer von uns" über die Kinoleinwände läuft. Einen "kurzen Moment der Freiheit", nennt Regisseur Richter die Straftat der Jugendlichen in seinem Film. Die "Rebellion der örtlichen Jugend" solle damit aufgezeigt werden. Die blutigen Schuhabdrücke des Polizisten bleiben unkommentiert. Detail am Rande: ORF und Land Niederösterreich sponsern die umstrittene Produktion.
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