Am Nachmittag befanden sich nach Schätzungen der Polizei noch einige Hundert Menschen am Grenzübergang. Sechs Busse waren dabei, Personen aufzunehmen, um sie nach Oberösterreich zu bringen. "Es läuft ganz ruhig", sagte Polizeisprecher Helmut Marban. Die Menschen seien nach wie vor sehr diszipliniert und warteten geduldig auf die Weiterreise: "Manche fahren auch mit Taxis weiter." In der Nacht erwarte man vielleicht den einen oder anderen Zug. In Heiligenkreuz im Lafnitztal passierten am Mittwoch rund 200 Flüchtlinge die Grenze, so Marban.
5400 Menschen passierten am Dienstag die Grenzen
Am Vortag hatten etwa 5400 Flüchtlinge die österreichischen Grenzen passiert. Davon kamen laut Polizeiangaben von Mittwoch 4500 Flüchtlinge in Nickelsdorf und 330 in Heiligenkreuz an. In der Steiermark hatte es 570 Ankünfte gegeben. Die Tiroler Polizei meldete rund 40 Aufgriffe in internationalen Reisezügen.
In Notunterkünften befanden sich am frühen Vormittag rund 8500 Menschen, hieß es beim Roten Kreuz. An den Sammelstellen wurden zusätzlich 3000 Flüchtlinge betreut, in erster Linie in Nickelsdorf. Bei diesen 11.500 Personen im Betreuungssystem handle es sich um Schätzungen, die Zahlen schwanken laufend, sagte Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes. In der Früh waren beispielsweise viele Menschen, die die Nacht in Salzburg verbracht haben, nicht mehr erfasst, da sie bereits wieder Richtung deutsche Grenze unterwegs waren.
Durchnässte, erkrankte Kinder ins Spital gebracht
In Salzburg nahmen die nach Deutschland weiterreisenden Flüchtlinge beim Grenzübergang Freilassing trotz schlechten Wetters und niedriger Temperaturen die Notversorgung nur spärlich an. "Das Problem ist, dass die Flüchtlinge ihren Platz an der Grenze nicht verlassen wollen, weil sie Angst haben, nicht mehr nach Deutschland hineinzukommen", sagte Michael Haybäck, der Leiter des Amts für öffentliche Ordnung im Magistrat der Stadt Salzburg. Kinder, die die Nacht auf Mittwoch an der Saalach-Brücke im Regen verbracht hatten, seien krank geworden und mussten in Spitäler gebracht werden.
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