Bei der Ruhr, auch Dysenterie genannt, handelt es sich um eine "schwere Durchfallerkrankung, die unbehandelt zu einer lebensbedrohlichen Kreislaufstörung führt", erklärt der Mediziner. Die durch Bakterien ausgelöste entzündliche Erkrankung des Dickdarms geht - wie jede andere Durchfallerkrankung auch - mit einem hohen Flüssigkeitsverlust einher.
"Aus diesem Grund sind gerade ältere Menschen und Kleinkinder besonders gefährdet", so Exel. Bei diesen Altersgruppen könne die Ruhr aufgrund der enormen Austrocknung auch zum Tod führen. Zudem sei die Krankheit hochansteckend.
Wie die "Krone" am Freitag erfuhr, gibt es mehrere vom Innenministerium bestätigte Fälle der Ruhr-Erkrankung unter anderem im Flüchtlingsquartier Ferry-Dusika-Stadion. Müssen wir uns in Österreich nun vor einer möglichen Epidemie fürchten?
"Behandlung in unseren Breiten kein Problem"
"Nein", beruhigt der Mediziner. "Dank der modernen Behandlungsmethoden heutzutage hat die Ruhr mittlerweile ihren Schrecken verloren", so Exel. "Die Erkrankung ist gut behandelbar. Gibt es eine Diagnose in unseren Breiten, ist eine Behandlung kein Problem." So werde mit Infusionen der Flüssigkeitshaushalt wiederhergestellt, um einer lebensbedrohlichen Austrocknung des Körpers entgegenzuwirken. "In Entwicklungsländern allerdings, wo eine adäquate Behandlung oftmals nicht möglich ist, kann die Ruhr auch noch heute zum Tod führen", so der Mediziner.
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