Kein einziger der bunten Schirme war am Donnerstag in der Bucht beim Strandbad Seekirchen zu sehen. "Aus Respekt vor dem Verstorbenen haben wir trotz bester Wind- und Wetterbedingungen auf die Ausübung unseres geliebten Kitesports verzichtet. Alle haben sich solidarisch gezeigt", spricht Peter Karpe im Namen der Salzburger Kitesurfer. Viele mussten den tragischen Moment mitansehen, als Bernhard F. Mittwoch am späten Nachmittag verunglückte. Die Szene steht unter Schock, gilt doch ihr Sport als sehr anspruchsvoll, aber relativ sicher.
Böe erfasste den beliebten Arzt
Der Salzburger, der gerade erst seinen vierzigsten Geburtstag gefeiert hatte, bereitete am Nachmittag an Land seinen Schirm vor. Gegen 17 Uhr wollte er damit ins Wasser gehen, doch auf dem Weg dorthin fuhr eine Böe in seinen Schirm und ließ diesen unkontrollierbar werden. Der Schirm riss den Arzt in die Höhe, er flog mit dem Kopf gegen einen Mast, der im Sommer das Sonnensegel des Kinderbeckens trägt. Leblos landete der Sportler auf dem Boden. Sofort eilten zahlreiche Zeugen zu Hilfe, darunter auch ein Sanitäter. Doch all der Einsatz und die Reanimationsversuche halfen nichts mehr. Der Facharzt erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Er hinterlässt seine Lebensgefährtin und zwei Kinder. Ungeklärt bleibt wohl für immer, warum der erfahrene Kitesurfer nicht den Sicherheitsmechanismus auslöste - eine wichtige Maßnahme, die jeder Surfer als Erstes lernt.
Der Seekirchner Peter Karpe erklärt das System: "Man trägt um den Körper einen Gürtel, an dem die Leinen und Haken für den Schirm befestigt sind. Wird der Schirm unkontrollierbar, löst man den Sicherheitsmechanismus aus, drückte eine Art Knopf. Sofort werden alle Leinen, bis auf eine getrennt, der Schirm fällt zusammen." Sehr große Betroffenheit herrschte nicht nur am Wallersee, wo zur Erinnerung an den 40-Jährigen Kerzen aufgestellt wurden. "Unsere ganze Anteilnahme gehört der Familie. Bernhard F. war ein hoch geschätzter, integrer und sehr menschlicher Arzt", zeigte sich Professor Dr. Friedrich Hoppichler, Ärztlicher Leiter bei den Barmherzigen Brüdern, betroffen.
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