"Heli" war mit zehn weiteren Stück Dam- und Rotwild aus noch ungeklärtem Grund aus Raggingers Gehege an der Gemeindegrenze zwischen Elixhausen und Seekirchen ausgebrochen. Sonntagmittag hatte ein aufgeregter Autofahrer das Tier auf der Bundesstraße beim Modezentrum gesichtet und am Bergheimer Posten Alarm geschlagen. Das Wild wanderte weiter über Maria Plain nach Muntigl, wo der Jäger ihn am Areal eines Bauernhofes entdeckte und abdrückte.
"Habe den Ausbruch sofort gemeldet"
Völlig unverständlich für Helis Besitzer: "Das Tier hatte eine Ohrmarke, aus der ersichtlich war, dass es aus einem Gehege stammte." Außerdem gebe es für das Revier ja einen Abschussplan, in dem ein derartiger Hirsch gar nicht vorgesehen sei. "Ich habe den Ausbruch sofort gemeldet, die Jägerschaft wusste also Bescheid", so Ragginger: "Was wäre dabei gewesen, wenn man mich angerufen hätte? Ich wär' mit einem Kübel Karotten gekommen und hätte Heli gleich wieder eingefangen."
Absurd auch die Rechtfertigung des Jägers: Die Polizei habe den Auftrag zum Abschuss erteilt. Doch das sei weder möglich noch der Fall gewesen, heißt es dazu vonseiten der Bergheimer Polizei. Weiterer Rechtfertigungsversuch des Jägers: Weil das Tier friedlich im Gras lag, habe er geglaubt, der Hirsch sei weidwund, und habe deshalb abgedrückt. Erste Schlichtungsversuche schlugen fehl.
"Ideeller Schaden nicht wiedergutzumachen"
Ragginger: "Der ideelle Schaden ist nicht wiedergutzumachen. Heli war zahm, sogar Kinder sind auf ihm geritten. Er war besonders sanftmütig und enorm wichtig für die Herde. Den Wert des Tieres muss mir der Jäger auf jeden Fall ersetzen. Einigen wir uns nicht, gehe ich vor Gericht."
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