Österreich präsentiert sich beim letzten Auswärtsspiel in der erfolgreichsten EM-Qualifikation aller Zeiten im Erfolgslook: In den weißen Dressen, in denen das Team vor 31 Tagen in der Friends-Arena in Stockholm das Ticket nach Frankreich löste. In einer Art, die Aufsehen erregte. Nicht nur in Österreich, sondern in der europäischen Fußballwelt. Gibt's auch in Podgorica wieder eine via triumphalis?
Erstmals seit 38 Jahren eine Quali ohne Pleite?
Es ist das erste Pflichtspiel seit dem Start in die Qualifikation für die WM in Brasilien gegen Favorit Deutschland, in dem kein Druck da wäre. Aber es gibt ihn doch. Weil für den Teamchef Marcel Koller sorgt, weil sich den die Spieler selbst machen, die dafür sorgen wollen, dass Österreich erstmals seit 38 Jahren eine Qualifikation ohne Niederlage beendet. Damals waren es sechs Spiele, diesmal sind’s zehn Partien.
"Ein guter Test für die Europameisterschaft"
Eine Rekordjagd: In der Qualifikation für Frankreich 1998 feierte Rot-Weiß-Rot sechs Siege in Serie, nun geht's sogar um den achten Quali-Sieg hintereinander. Abgesehen vom Prestige geht es um die Erfolgschancen für die Endrunde 2016: In Topf zwei für die Auslosung am 12. Dezember zu bleiben wäre angenehm. Dazu geht’s um einen Top-10-Platz in der Weltrangliste. "Ein guter Test für die Europameisterschaft", behauptet Sebastian Prödl vor seinem 53. Länderspiel, "wir wissen, wie wir die Jubelstimmung ausblenden und uns aufs Match fokussieren."
Noch ein Aspekt: Gegen Montenegro beginnt der interne Kampf ums Leiberl mit Blickpunkt EM. Etwa in der Innenverteidigung. Prödl nützte seine Chance durch die Verletzungspause von Martin Hinteregger - aber der steht im November Koller wieder zur Verfügung. "Wir sind in Sphären vorgedrungen, in denen man nicht nachlassen darf", predigte der Teamchef, "wir sind nur mit Vollgas wirklich gut, nie mit angezogener Handbremse."
"Jetzt schwieriger, Schritte nach vorn zu machen"
Montenegro auswärts zu besiegen werde um nichts leichter, als in Stockholm zu gewinnen. Denn inzwischen ist es für jede Mannschaft eine Herausforderung, Österreichs Erfolgsrun zu stoppen. Erstmals und zum einzigen Mal in der Quali. Koller: "Jetzt ist es schwieriger, Schritte nach vorn zu machen, als vor einem Jahr."
Eines stellte Koller zufrieden fest: "Ich habe nicht bemerkt, dass einer auf Wolke sieben schwebt." Österreich geriet in der Qualifikation nie in Rückstand. Kollers Neugier auf die Premiere, um zu sehen, wie das Team in diesem Fall reagieren würde, hält sich aber in Grenzen: "Obwohl ich überzeugt bin, wir können in diesem Fall zurückkommen."
International unerfahrener Schiri sorgt für Verwunderung
Eigenartig, dass zum ersten Match in Podgorica mit Fans seit dem Skandalspiel gegen Russland kein internationaler Top-Referee kommt. Der 39-jährige Italiener Daniel Orsato pfiff in der EM-Qualifikation bisher erst ein Spiel, die österreichischen Referees Robert Schörgenhofer, Harald Lechner und Oliver Drachta hingegen zwei. So viel zu Orsatos Stellenwert…
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