Christine:

Fesselspiele – ist er pervers?

Liebe Julie, ich dachte, wir hätten ein erfülltes Sexleben – und nun will mein Freund plötzlich Fesselspiele im Bett. Als er mich damit zum ersten Mal konfrontierte, hatte er sogar schon Handschellen dabei – mir ist sofort die Lust vergangen. Mit Dominanz und Unterwerfung kann ich gar nichts anfangen, ich stehe eher auf Liebe pur und Zärtlichkeit. Ist er pervers? Deine Christine

Liebe Christine,

ein fesselndes Thema. Seit "50 Shades Of Grey" sind Bondage und softe SM-Spiele en vogue. Kein Wunder also, dass auch dein Freund ein wenig Lust darauf bekommen hat. Wer Sadomaso-Fantasien auslebt, muss jedoch nicht gleich pervers sein. Und: Fesselspiele bringen nicht automatisch Leid und Schmerz mit sich, sondern durchaus das eine oder andere Abenteuer. Dementsprechend: Wage das (S)Experiment!

Romantische Stunden zu zweit müssen nicht immer kuschelig sein.

Jemanden zu fesseln, führt bei so manchem zum enormen Kick. Die Machtposition, sprich: das Gefühl, dass einem der andere ausgeliefert ist, kann die sexuelle Spannung erhöhen. Politisch absolut unkorrekt, aber vielleicht deswegen so aufregend. Beachte dabei jedoch immer:

# Vorbereitung: Um Bondage praktizieren zu können, ist es notwendig, die gängigsten Knoten-Techniken zu erlernen. Nicht sonderlich sexy, wenn dies erst im Bett geschieht. Suche dir daher vorab einen geeigneten Ort für deine Proben, um zu vermeiden, dass dich dein Freund eines Abends in einem Haufen von unterschiedlichen Seilen, in "Bondage for Dummies" blätternd, auf der gemeinsamen Matratze entdeckt.

# Material: Rosafarbene Plüsch-Handschellen, Schnüre oder Ketten - es gibt viele Möglichkeiten, den Partner ans Bett "zu fesseln", um ihn zu verwöhnen. Von einer Zweckentfremdung von Kabeln oder Seilen aus dem Baumarkt ist jedoch abzuraten. Verzichte auch auf Fesselspiele auf Brückengeländern, Gartenzäunen oder Bäumen - den Hundehaltern zu Liebe - und lass dir nie irgendetwas um den Hals binden. Schließlich geht es beim Sex ja um Spaß und nicht um ein vorzeitiges Ableben.

# Safeword: Kommunikation ist alles! Sprich vorab über deine Ängste, damit es nicht zu Panikanfällen kommt, wenn es soweit ist. Vor allem aber auch unbedingt ein Wort oder Zeichen vereinbaren, auf welches hin das Ganze sofort abgebrochen wird, sollte es einem von euch doch nicht gefallen. Wichtig: Wählt dabei nicht zwangsläufig Abtörner wie "Arbeit" oder "Verwandtenbesuch".

Am Wichtigsten jedoch: Bei Fesselspielen geht es um Spaß, nicht um eine Mutprobe. Mach nur das, was dir auch wirklich gefällt und womit du dich wohl fühlst.

Mehr Exotik für die Erotik!
Julie