Der 68 Jahre alte Winterkorn war Ende September infolge der Affäre um manipulierte Abgaswerte als VW-Boss zurückgetreten, um die Verantwortung zu übernehmen. Er beteuerte aber seine Unschuld und erklärte, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben.
Winterkorn war damals nicht von weiteren Chef-Funktionen abgerückt. Dazu zählten der Vorstandsvorsitz beim Volkswagen-Ankeraktionär Porsche SE sowie die Chefposten in den Aufsichtsräten der VW-Konzerntochter Audi und bei der Nutzfahrzeugholding mit den Marken Scania und MAN. Auch bei der VW-Sportwagentochter Porsche AG ist Winterkorn noch Aufsichtsrat.
Großaktionäre machten Winterkorn Druck
Zuletzt war der Druck auf Winterkorn, auch weitere Ämter abzugeben, gestiegen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatten sowohl das Land Niedersachsen als VW-Großaktionär als auch die Vertreter auf der mächtigen Arbeitnehmerseite auf eine endgültige Trennung gedrängt.
Winterkorn selbst hatte im Zuge seines Rücktritts als VW-Chef erklärt, er habe den Aufsichtsrat gebeten, "eine Vereinbarung zur Beendigung meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns zu treffen". Der Vertrag lief ursprünglich bis Ende 2016. Seine übrigen Posten wurden in der Erklärung des Konzerns nicht erwähnt.
Winterkorn hatte mit Blick auf die Abgasaffäre erklärt, er sei sich "keines Fehlverhaltens bewusst" und "fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren".
Volkswagen drohen Milliardenzahlungen
VW hatte mit einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert. Dem Autokonzern drohen Milliardenkosten wegen Klagen und Strafzahlungen. VW will die betroffenen 2,4 Millionen Dieselfahrzeuge in Deutschland von Jänner an zurück in die Werkstätten rufen.
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