"Herz statt Hetze"
Tausende protestierten in Dresden gegen Pegida
Vier Gegendemonstrationen zogen am Montag aus verschiedenen Richtungen sternförmig in die Dresdener Altstadt, wo die wegen ihrer fremdenfeindlichen Parolen verstärkt in die Kritik geratene Pegida-Bewegung mit einer Kundgebung auf dem Theaterplatz das einjährige Bestehen ihrer sogenannten Abendspaziergänge beging.
Pegida-Gründer Lutz Bachmann und andere Redner machten mit teils äußerst aggressiven Äußerungen Stimmung gegen den Zuzug von Flüchtlingen. Ein Demonstrant führte ein Plakat mit einer Fotomontage von Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Nazi-ähnlichen Militäruniform mit sich (Bild unten).
Ein Pegida-Anhänger schwer verletzt
Laut einem Reporter der Deutschen Presse-Agentur standen sich beide Lager teilweise in Sicht- und Hörweite gegenüber. Die Polizei sprach von einer "emotionsgeladenen" Situation. Es seien auch Böller geflogen und es sei zu Rangeleien zwischen Pegida-Anhängern und Gegendemonstranten gekommen. Dabei wurde laut einem Bericht der "Sächsischen Zeitung" ein Mann, der auf dem Weg zur Pegida-Demo war, schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich laut Polizeiangaben, als die Beamten versuchten, die beiden Lager in der Altstadt zu trennen.
Trotz massiver Präsenz - laut Angaben von Sachsens Innenminister Markus Ulbig waren mehr als 1000 Beamte im Einsatz - hatte die Polizei Mühe, die Menschenmengen getrennt zu halten. Schwer geschützte Beamte führten Pegida-Anhänger am Landtag entlang an der Elbe aus dem Zentrum hinaus. Wasserwerfer waren aufgefahren, kamen aber nicht zum Einsatz.
Polizisten mit Böllern beworfen
Beim Abzug von Pegida-Anhängern kam es nach der Kundgebung zu weiteren Zwischenfällen. Als die Exekutive versuchte, eine Demonstration von Pegida-Gegnern zurückzudrängen, wurde sie von hinten mit Pyrotechnik angegriffen, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Es seien mehrere Böller auf die Polizisten geworfen worden, verletzte wurde offenbar niemand.
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