Wall Street Journal

Europas Rechte sieht die “Zivilisation in Gefahr”

Ausland
20.10.2015 12:17
Europas Rechtspolitiker hatten jetzt dank des "Wall Street Journal" internationales Publikum: Heinz-Christian Strache, Frankreichs Marine Le Pen und Geert Wilders (Niederlande) sowie Matteo Salvini (Italien) warnen in einem gemeinsam verfassten Artikel scharf vor dem aktuellen Flüchtlingsstrom, sehen gar die "Zivilisation in Gefahr". Die Flüchtlingslage in Europa sei "vollkommen außer Kontrolle geraten", weshalb es nötig sei, die Kontrolle über die Grenzen wieder zu übernehmen.

Mit der Asylpolitik der EU-Länder sei "die Zivilisation in Gefahr", betonen die Autoren im angesehenen "Wall Street Journal". Und die Rechtspolitiker erhielten viel Platz, um dramatisch vor den Flüchtlingswellen zu warnen: So wird Ungarns Außenminister zitiert, der eine Zuwanderung von "35 Millionen Flüchtlingen nach Europa" erwartet. Strache und Kollegen schreiben unter anderem über "Glücksritter und zu viele Analphabeten unter den Asylwerbern", über den hohen Zugewinn der FPÖ bei der Wien-Wahl und auch darüber, dass die nationalen Parlamente in Europa "nur noch Schein-Parlamente" seien.

"Masseneinwanderung gefährdet kulturelle Identität"
"Während Millionen Menschen durch Europa marschieren, fühlen sich Millionen andere in Europa von den politischen Eliten in Den Haag, Paris, Rom, Wien und anderen Hauptstädten verraten", heißt es im Text. Es gebe zwar "einige Flüchtlinge", doch die Mehrheit der in die EU eingewanderten Menschen seien Wirtschaftsmigranten. "Unsere Wirtschaft und unsere Sozialsysteme können das alles nicht aushalten", so die Rechtspolitiker.

Die vier Rechtspopulisten heben zudem die Unterschiede zwischen dem jetzigen Flüchtlingsstrom und jenem am Ende des Zweiten Weltkriegs hervor. "Die Migranten stammen heute aus einem Kulturraum, der radikal anders als der europäische ist." Die Masseneinwanderung gefährde damit die kulturelle Identität der EU-Mitgliedsstaaten.

"Instinktiv sind die EU-Bürger Patrioten"
"Instinktiv sind die EU-Bürger Patrioten. Sie wollen nicht ihre nationale Identität verlieren, sie wollen nicht auf ihre Länder verzichten", ist im Artikel weiters zu lesen. Die Union habe die nationale Souveränität der Mitgliedsstaaten ausgehöhlt. "Die EU hat unsere Länder des Rechts beraubt, frei die nationale Asylpolitik zu bestimmen. Die Maske ist gefallen und die europäischen Völker haben das hässliche Gesicht Europas gesehen."

"Die Kluft zwischen den Bürgern und der Elite, die sie regiert, war noch nie so tief. Man muss diese Kluft überbrücken und die Kontrolle unserer eigenen Grenzen wieder übernehmen. Wir können das auf demokratische Weise tun, indem wir die Menschen aufrufen, die Parteien zu wählen, die die nationale Souveränität und die Identität schützen. Demokratie verlangen: Das ist der Schlüssel zur Lösung der Migrantenkrise", heißt es im Text.

Aus dem Archiv: Flüchtlinge strömen über die österreichische Grenze:

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