Durch das rasche Eingreifen der Polizei konnte zwar Schlimmeres verhindert werden. Die Nerven liegen aber weiterhin blank, wie die Bilder beweisen. Die ORF-Aufnahmen aus Spielfeld können Sie sich hier ansehen.
Tausende erwartet, Notunterkünfte so gut wie voll
Rund 2800 Flüchtlinge haben Montagfrüh in der Sammelstelle Spielfeld auf den Weitertransport in Notunterkünfte gewartet. Laut Polizei und Bundesheer ist die Nacht "ohne nennenswerte Friktionen" vorübergegangen. Im Laufe des Nationalfeiertags werden wie schon in den vergangenen Tagen Tausende Migranten an der steirisch-slowenischen Grenze erwartet. 49 Busse stehen für die Transporte zur Verfügung.
Die beiden Notunterkünfte in Graz und Feldkirchen bei Graz waren laut Rotem Kreuz so gut wie voll. Mit 400 Menschen war der ehemalige Bellaflora in Feldkirchen komplett belegt, im früheren Euro-Shopping-Center in Graz-Webling hielten sich gegen 9 Uhr etwa 1800 Migranten auf. Platz sei für etwa 2000 Menschen.
"Taxlerkrieg" zwischen Wien und der Steiermark
Taxilenkern ist es weiterhin erlaubt, Flüchtlinge zu fahren, sofern diese ihren Fuhrlohn selbst begleichen können. Fahrten nach Salzburg werden um rund 600 Euro, jene nach Wien um etwa 400 Euro angeboten. Da am Sonntag der Andrang von Taxilenkern aus Wien den steirischen Kollegen zu groß wurde, forderten sie ihren Gebietsschutz ein. Die direkte Zufahrt zur Grenze wurde vom Innenministerium untersagt. Nach einigem Hin und Her zogen die Wiener Taxler wieder ab und der kurze "Taxlerkrieg" war beendet.
Hilfskräfte rechnen mit längerem Einsatz
Das Rote Kreuz Steiermark versorgte die Menschen weiterhin mit Grundnahrungsmitteln, Decken und Tee. Zudem müssten Erkältungskrankheiten und kleinere Verletzungen behandelt werden, hieß es. Die Rettungsorganisation hatte am Sonntag mehr als 100 Mitarbeiter im Flüchtlingseinsatz. Indessen werden die Soldaten des Bundesheeres auf einen länger dauernden Einsatz vorbereitet. Neben den Versorgungsmaßnahmen sollen Psychologen und Militärseelsorger den Einsatzkräften zur Seite stehen.
Rotes Kreuz und Caritas nehmen Spenden entgegen
Das Rote Kreuz bat Privatpersonen auf Sachspenden direkt bei den Sammelstellen zu verzichten. Die Güter können aber bei den Transitquartieren im ehemaligen Euro-Shopping-Center sowie beim früheren Bellaflora-Geschäft abgegeben werden. Sach- und Kleiderspenden nehme die Caritas in jedem "Carla-Markt" werktags entgegen. Die Außenstelle in Leibnitz habe auch am Nationalfeiertag von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Gebraucht wurden warme Winterkleidung wie Pullover, Mäntel, Jacken und Socken sowie feste Schuhe und Babykleidung.
Aus dem Archiv: "Krone"-Lokalaugenschein in Spielfeld:
Die Storykommentare wurden deaktiviert.
Lesen Sie auch:
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.