Aufregung in Region

UKH Kalwang: Standort soll gefährdet sein

Steiermark
28.10.2015 17:54
Seit Jahrzehnten gibt es immer wieder Mutmaßungen, dass das Unfallkrankenhaus Kalwang geschlossen wird. Seit einigen Tagen brodelt die Gerüchteküche wieder gewaltig. Laut Bürgermeister Mario Angerer gibt es sogar schriftliche Pläne für eine Übersiedlung des Spitals nach Bruck. Gemeinsam mit ÖVP-Bezirksparteiobmann Andreas Kühberger will er gegen die Abwanderung des größten Arbeitgebers im Liesingtal kämpfen.

240 Arbeitsplätze hängen am UKH Kalwang mit seinen 70 Betten. 1994 wurde das Haus umgebaut, es folgten laut Angerer laufend Investitionen. Mit der Behandlung von 10.500 ambulanten Fällen sowie 3000 stationären Aufnahmen und 2500 Operationen pro Jahr kommt man auf eine Auslastung von gut 85 Prozent.

Nun soll eine Verlegung nach Bruck im Raum stehen. "Das wäre der Supergau für die Region, nachdem bereits 70 Arbeitsplätze von Mayr-Melnhof-Holz von Kalwang nach Gaishorn verlagert wurden", sagt Kühberger, der auch die medizinische Versorgung im Tal gefährdet sieht. Jetzt werden überall Unterschriftenlisten für den Erhalt des Standorts aufgelegt.

AUVA: "Keine konkreten Pläne"
AUVA-Direktor Hannes Weißenbacher beruhigt - noch. "Wir planen gerade eine Erweiterung des Ambulanzbereichs in Kalwang, der auf den letzten Stand gebracht wird. Es gibt ganz sicher keine konkreten Pläne, Kalwang zuzusperren - lediglich Gespräche." Ein solches Gespräch soll laut Angerer am 2. 11. zwischen der AUVA und Vertretern des Landes stattfinden.

Weißenbacher gibt zu bedenken, dass es für die Hochhaltung der Qualität in Unfallkrankenhäusern - speziell bei Notfällen - in jedem Bereich Experten bedarf. Deshalb hat man in Graz seit Jahren mit vielen Krankenhäusern Kooperationsverträge. Auch deshalb, weil die AUVA durch Beitragskürzungen jährlich 90 Millionen Euro weniger erhält.

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