Gewalt in Australien
Aufstand in Haftzentrum für Flüchtlinge
Einige Menschen, deren Visumanträge abgelehnt wurden, hätten demonstriert, gab das Einwanderungsministerium am Montag in einer Mitteilung bekannt. Das Personal habe sich aus Sicherheitsgründen zurückgezogen, die Lage sei angespannt. In dem Lager sind insgesamt 202 Menschen untergebracht.
Augenzeuge: "Überall brennt es"
Australischen Medienberichten zufolge hatten Insassen Teile der Einrichtung zerstört und Zäune niedergetrampelt sowie einige Brände gelegt. Ein Teil der Anlage soll sich zeitweise unter der Kontrolle der Flüchtlinge befunden haben. "Überall brennt es", sagte ein Augenzeuge dem Sender ABC. "Es ist außer Kontrolle, wir fürchten um unser Leben."
Zu den Tumulten war es Medien zufolge bei einer Demonstration nach dem Tod eines Insassen am Sonntag gekommen. Der Mann war aus dem Lager ausgebrochen und bei einem Sturz ums Leben gekommen. Einwanderungsminister Peter Dutton betonte am Montag im Parlament in Canberra, dass es keine Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Todesfall gegeben habe.
Kurdischer Flüchtling war bereits seit Jahren inhaftiert
Bei dem Toten soll es sich um Fazel Chegeni, einem Kurden aus dem Iran, handeln. Laut Augenzeugen war er außerhalb des Grenzzauns von einer Klippe hinabgestürzt. Er soll seit fünf Jahren in dem Lager auf der Weihnachtsinsel inhaftiert gewesen sein - obwohl die Regierung seinem Asylgesuch seinerzeit zugestimmt habe, sagte Pamela Curr von einer Organisation für Flüchtlingshilfe.
Australien hält Bootsflüchtlinge, die es an Land schaffen, in Auffanglagern fest, die das Land auch in Papua-Neuguinea oder im mikronesischen Nauru betreibt. Selbst bei Anerkennung als Flüchtling sollen sie nur dort - nicht aber in Australien - ein Aufenthaltsrecht erhalten.
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