"Grenzbarrieren"

“Krone” vor Ort: So läuft der Zaunbau in Slowenien

Ausland
12.11.2015 08:24
In Slowenien läuft die Montage von Stacheldrahtzäunen an der Grenze zu Kroatien derzeit auf Hochtouren. Die "Krone" war bei den Aufbauarbeiten dieser "technischen Barrieren" in der Region Gibina, rund 60 Kilometer südöstlich von Bad Radkersburg, dabei (siehe Video oben). Indes ist auch eine Debatte über den genauen Verlauf der Grenzzäune zwischen den beiden Ländern entbrannt.

Streit um Zaun auf kroatischem Gebiet
Allerdings gestaltet sich der Aufbau nicht überall reibungslos. Die Errichtung des slowenischen Zauns an der Grenze zu Kroatien droht einen Grenzstreit zwischen den beiden Ländern auszulösen. Slowenien soll laut kroatischen Behörden den Zaun teilweise auf kroatischem Gebiet ausgelegt haben, weshalb Zagreb verlangt, dass er entfernt wird. Andernfalls wolle Kroatien ihn selbst wegmachen. Ljubljana beharrt, der Draht stehe ausschließlich auf slowenischem Gebiet.

Lastwagen transportieren die Stacheldrahtrollen zur Grenze. (Bild: krone.tv)
Lastwagen transportieren die Stacheldrahtrollen zur Grenze.
Gibina liegt etwa 60 Kilometer südöstlich von Bad Radkersburg. (Bild: Screenshot Google Maps)
Gibina liegt etwa 60 Kilometer südöstlich von Bad Radkersburg.

"Technischen Barrieren", die "nicht aufhalten" sollen
"Diese technischen Barrieren haben nicht die Absicht, den Flüchtlingszustrom aufzuhalten oder wesentlich einzuschränken", sagte der slowenische Innenstaatssekretär Bostjan Sefic. "Sie werden lediglich dazu dienen, den Flüchtlingsstrom zu den vorgesehenen Eintrittspunkten zu lenken", hieß es. Die Maßnahme ist laut Sefic vorläufig. Vorerst werde sie ein halbes Jahr in Kraft bleiben. Sollte sie sich als unnötig herausstellen, werde man sie auch vorher wieder abbauen können.

(Bild: krone.tv)
(Bild: krone.tv)

"Was die Eintritte der Flüchtlinge in das Land angeht, wird sich dadurch nichts ändern", so der Staatssekretär. Die bisherigen vorgesehenen Eintrittspunkte, wo die Flüchtlinge bei der Ankunft registriert und versorgt werden, würden nach wie vor funktionieren.

Kurz: Maßnahmen "absolut nachvollziehbar"
Bei einem Besuch in Wien informierte der slowenischen Außenminister Karl Erjavec am Mittwoch seinen Amtskollegen Sebastian Kurz über die Maßnahmen seiner Regierung. Kurz begrüßte den Zaun und bezeichnete die Maßnahmen bei dem Treffen als "absolut nachvollziehbar" und "auch notwendig".

Gespannte Ruhe in Spielfeld
Gespannte Ruhe herrschte am Mittwoch noch an den steirischen Grenzübergängen Spielfeld und Bad Radkersburg - siehe Video unten. Doch der nächste Flüchtlingsansturm kommt bestimmt. Und dieser soll gewaltig sein.

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