"Grenzbarrieren"
“Krone” vor Ort: So läuft der Zaunbau in Slowenien
Am Mittwoch hatten slowenische Soldaten damit begonnen, Stacheldraht zunächst in der südöstlichen Grenzgemeinde Brezice sowie im Nordosten des Landes in der Gemeinde Razkrizje auszulegen.
Streit um Zaun auf kroatischem Gebiet
Allerdings gestaltet sich der Aufbau nicht überall reibungslos. Die Errichtung des slowenischen Zauns an der Grenze zu Kroatien droht einen Grenzstreit zwischen den beiden Ländern auszulösen. Slowenien soll laut kroatischen Behörden den Zaun teilweise auf kroatischem Gebiet ausgelegt haben, weshalb Zagreb verlangt, dass er entfernt wird. Andernfalls wolle Kroatien ihn selbst wegmachen. Ljubljana beharrt, der Draht stehe ausschließlich auf slowenischem Gebiet.
"Technischen Barrieren", die "nicht aufhalten" sollen
"Diese technischen Barrieren haben nicht die Absicht, den Flüchtlingszustrom aufzuhalten oder wesentlich einzuschränken", sagte der slowenische Innenstaatssekretär Bostjan Sefic. "Sie werden lediglich dazu dienen, den Flüchtlingsstrom zu den vorgesehenen Eintrittspunkten zu lenken", hieß es. Die Maßnahme ist laut Sefic vorläufig. Vorerst werde sie ein halbes Jahr in Kraft bleiben. Sollte sie sich als unnötig herausstellen, werde man sie auch vorher wieder abbauen können.
"Was die Eintritte der Flüchtlinge in das Land angeht, wird sich dadurch nichts ändern", so der Staatssekretär. Die bisherigen vorgesehenen Eintrittspunkte, wo die Flüchtlinge bei der Ankunft registriert und versorgt werden, würden nach wie vor funktionieren.
Kurz: Maßnahmen "absolut nachvollziehbar"
Bei einem Besuch in Wien informierte der slowenischen Außenminister Karl Erjavec am Mittwoch seinen Amtskollegen Sebastian Kurz über die Maßnahmen seiner Regierung. Kurz begrüßte den Zaun und bezeichnete die Maßnahmen bei dem Treffen als "absolut nachvollziehbar" und "auch notwendig".
Gespannte Ruhe in Spielfeld
Gespannte Ruhe herrschte am Mittwoch noch an den steirischen Grenzübergängen Spielfeld und Bad Radkersburg - siehe Video unten. Doch der nächste Flüchtlingsansturm kommt bestimmt. Und dieser soll gewaltig sein.
Lesen Sie auch:
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.