Eine Verlegung sei nur innerhalb der Anstalt möglich, sagte Neuberger. Bis Freitag sei jedoch kein Haftraum frei gewesen. Die "Eislady" sei in der Anstalt "nicht die Beliebteste", sie lebe ein "Prinzessinnen-Dasein", war weiters zu erfahren.
Die brisanten Briefe, sieben an der Zahl, langten Ende Oktober im Justizministerium ein. Die Absenderinnen: sechs Mörderinnen und eine Drogendealerin, die alle in demselben Stockwerk wie die "Eislady" untergebracht waren. Sie behaupten in ihren Schreiben, "entsetzliche Angst" davor zu haben, dass Estibaliz C. ihnen etwas Böses antun könnte.
Die Frauen baten daher um eine Verlegung der unerwünschten Mitinsassin in eine Sonderabteilung der Anstalt, in der ausschließlich hoch gefährliche und geistig schwer gestörte Frauen angehalten werden.
Anwälte gehen von "neuerlicher Intrige" aus
Warum sich die sonst eher hart gesottene Damengruppe plötzlich vor Estibaliz C. fürchtete, scheint unerklärlich. Rudolf Mayer und Werner Tomanek, die Anwälte der Doppelmörderin, vermuten in der "Petition" eine "neuerliche Intrige" gegen ihre Mandantin. Niemals noch ist die 37-Jährige nämlich hinter Gittern durch Gewaltaktionen aufgefallen. Dass sie ihren Sohn regelmäßig sehen könne, sei eine Vergünstigung, die "sie sicher nicht aufs Spiel setzen will", sagte Tomanek.
Erst vor Kurzem waren ihr von der Justiz Fluchtpläne unterstellt worden, auf Grundlage der Anzeige einer Haftkollegin. Die Folge dieser Aussage: Der "Eislady" wurden bis auf Weiteres unbewachte Besuche von ihrem Sohn und der Mutter in einer Kuschelzelle untersagt.
Laut ihren Verteidigern soll sich Estibaliz C. mittlerweile in Schwarzau "schwer gemobbt" fühlen. Den Grund für die Ablehnung vieler Mitinsassinnen gegen sie könne sie sich nicht erklären. "Ich bin zu ihnen allen immer höflich gewesen", so die Spanierin, "und ich habe für sie sogar schon Kuchen gebacken."
Aus dem Video-Archiv (20.3.2013): Lebenslange Haft für Estibaliz C. bestätigt
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