Anfangs glaubte man im Örtchen Fuente Encalada an einen Streich, doch das blutfarbene Wasser trat immer wieder auf - praktisch immer, nachdem es geregnet hatte. Beim näheren Hinsehen entdeckten die Bewohner der Gemeinde im Wasser aber winzige rötliche Partikel. Um das Rätsel zu klären, schickte man einige Wasserproben an die Universität von Salamanca.
Algenart färbte das Wasser blutrot
Dort fanden Wissenschaftler um Javier Fernández-Lozano heraus, dass eine normalerweise völlig unscheinbare einzelllige Süßwasser-Alge namens Haematococcus pluvialis die Ursache für die rote Färbung des Wassers war. Normalerweise ist die nur etwa zehn Mikrometer kleine Alge farblos bis grünlich, doch bei starker Sonneneinstrahlung, wechselt sie ein Dauerstadium - eine sogenannte Zyste. Bei der Bildung dieser produziert die Alge große Mengen eines roten Karotinpiments namens Astaxanthin und färbt sich - und in der Folge auch das Wasser - dadurch rot.
Genau das ist auch in Fuente Encalada immer wieder passiert: Die Alge wurde, wenn es regnete, in die Becken und Zisternen der Gemeinde gespült und bildete dort die roten Zysten. Einen von Algen verursachten "Blutregen" kenne man auch aus Indien und Sri Lanka, so die Forscher, dort sei allerdings eine andere Algenart dafür verantwortlich.
Ursprung der Algenart für Forscher ein Rätsel
Nicht klären konnte die Wissenschaftler aber bislang, wie der "Blutregen" nach Fuente Encalada kam. Die dafür verantwortliche Algenart konnte nämlich in Gewässern rund um die Ortschaft nicht gefunden werden. Weil der rätselhaft Regen auffallend häufig auftrat, wenn der Wind aus Westen blies, suchten die Forscher in diesen Regionen nach Quellen für Haematococcus pluvialis, wurden aber nicht fündig. Der Ursprung dieses "Blutregens" sei für sie rätselhaft, berichten die Wissenschaftler.
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