Knapper Wahlsieg
Argentinien: Konservativer Macri wird Präsident
Scioli gestand am Sonntagabend seine Niederlage ein und gratulierte seinem Rivalen. Auch Staatschefin Cristina Fernandez de Kirchner rief den Wahlsieger an und lud ihn für Dienstag zu einem Treffen in der Präsidentenresidenz ein.
"Zukunft des Wachstums und Fortschritts"
"Das ist ein historischer Tag, ein Epochenwechsel, der uns eine Zukunft des Wachstums und Fortschritts geben wird", sagte Macri. Die von ihm angeführte Koalition trägt den Namen "Cambiemos" ("Lasst uns ändern").
Macri steht für mehr Marktwirtschaft und weniger Einfluss des Staates. Fernandez de Kirchner durfte sich laut Verfassung nach zwei Amtsperioden nicht um eine dritte Amtszeit in Folge bewerben. Zuvor hatte ihr 2010 verstorbener Mann Nestor das südamerikanische Land regiert. Die großen Themen des Wahlkampfes waren die Wirtschaftspolitik sowie die Bekämpfung von Kriminalität, Armut und Korruption.
Mehr Auslandsinvestitionen oder Rezession?
Macri will durch einen liberalen Kurs wieder mehr internationale Geldgeber anlocken, zudem strebt er im Streit um nicht bezahlte Auslandsschulden eine Einigung mit Hedgefonds an. Ratingagenturen hatten Argentinien wegen verweigerter Zahlungen als technisch zahlungsunfähig eingestuft. Die bisherige Regierung von Cristina Kirchner hat die Fonds als Aasgeier beschimpft.
Scioli hatte vor den Risiken einer liberalkonservativen Politik gewarnt, die Macri vertrete. Macri wolle die Landeswährung Peso stark abwerten und könne die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas, die ohnehin lahmt, in die Rezession steuern. Argentinien ist mit 41,8 Millionen Einwohnern nach Brasilien das zweitgrößte Land Lateinamerikas.
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