Letztes Geleit
“Helmut Schmidt wird uns allen fehlen”
Auch die früheren Bundespräsidenten Roman Herzog, Horst Köhler und Christian Wulff erwiesen Schmidt die letzte Ehre. In der ersten Reihe saßen unter anderen Schmidts Tochter Susanne und seine Lebensgefährtin Ruth Loah.
Der kirchliche Teil des Staatsakts begann mit Musik von Johann Sebastian Bach und der Begrüßung durch Hauptpastor Alexander Röder. Schmidts Tod bringe vielen Menschen Trauer und Schmerz, sagte Röder. Der Sarg war in eine schwarz-rot-goldene Fahne gehüllt, die Kirche mit Sonnenblumen, weißen Lilien und Hortensien geschmückt.
"Wir haben einen Giganten verloren"
Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz würdigte den am 10. November im Alter von 96 Jahren gestorbenen Sozialdemokraten als größten Sohn der Hansestadt. "Wir haben einen Giganten verloren", sagte Scholz. Es sei noch kaum vorstellbar, "dass wir künftig gesellschaftliche und politische Debatten ohne ihn werden führen müssen".
Kissinger sagte über seinen "besonderen Freund", dieser habe Mut und Visionen nie für sich reklamiert, aber sie verkörpert. Schmidt sei gebildeter als die meisten Politiker der Nachkriegszeit, "eine Art Weltgewissen", gewesen. Der aus Fürth stammende Kissinger hielt seine Rede auf Deutsch.
Merkel würdigte den Altkanzler
Kanzlerin Angela Merkel sagte, Schmidts hohes Ansehen basiere auf seiner Verantwortung und seiner Bereitschaft, sich auch schwierigsten Aufgaben zu stellen. Aus der DDR heraus habe sie als geborene Hamburgerin das entschlossene Eingreifen Schmidts bei der Sturmflut von 1962 in Hamburg verfolgt. "Helmut Schmidt wird uns allen fehlen", sagte sie.
Schmidt war von 1974 und bis 1982 als Nachfolger von Willy Brandt Bundeskanzler. Dabei war er unter anderem mit der Ölkrise in den 1970er-Jahren und dem Kampf gegen den Terrorismus der Roten Armee Fraktion konfrontiert. Auch die Auseinandersetzung um den NATO-Doppelbeschluss prägte Schmidts Kanzlerschaft.
Aus dem Video-Archiv: Deutschlands Ex-Kanzler Helmut Schmidt ist tot
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