"Flüchtlingsfurcht"

Sorge der EU-Bürger vor Migration rasant gestiegen

Ausland
01.12.2015 06:00
Das Flüchtlingsthema entwickelt sich bei den EU-Bürgern immer mehr zur Hauptsorge. Zwar liegt die Furcht vor Arbeitslosigkeit mit 49 Prozent EU-weit noch knapp auf Platz eins, doch ist die Sorge wegen der rasant gestiegenen Migration innerhalb von zwei Jahren von 14 auf 47 Prozent gestiegen - ein Plus von ganzen 33 Prozentpunkten. Die Bedenken wegen Arbeitslosigkeit nahmen zugleich um sechs Prozentpunkte ab. In Österreich bereitet die Flüchtlingskrise mittlerweile gar 55 Prozent der Bürger Sorgen, wie aus einer am Montagabend veröffentlichten Umfrage des EU-Parlaments hervorgeht.

Nach Ländern gereiht ist die "Flüchtlingsfurcht" in Malta mit 83 Prozent am stärksten (plus 47 Prozentpunkte), gefolgt von Tschechien (69 Prozent - plus 58), Italien (67 Prozent - plus 57), Ungarn (65 Prozent - plus 57), Estland (63 Prozent - plus 45) und Deutschland (59 Prozent - plus 48). Österreich liegt bei der vom EU-Parlament vom 19. bis 29. September 2015 durchgeführten Umfrage an siebenter Stelle (55 Prozent - plus 39).

Die geringsten Migrationssorgen macht man sich in Portugal (18 Prozent - plus 11), Kroatien (28 Prozent - plus 23), Frankreich (28 Prozent - plus 12), Spanien (30 Prozent - plus 24), Belgien (31 Prozent - plus 15) und Luxemburg (33 Prozent - plus 12).

75 Prozent der EU-Bürger für verbindliche Flüchtingsquoten
Immerhin 75 Prozent der befragten EU-Bürger sprechen sich für verbindliche Quoten zur Verteilung der Flüchtlinge auf die einzelnen Staaten der Union aus. Dabei führt Zypern mit 91 Prozent vor Deutschland und Kroatien (je 89 Prozent), Malta (87 Prozent) und Griechenland (86 Prozent). Dann folgt auf Rang sechs Österreich (84 Prozent) gemeinsam mit Schweden.

Am wenigsten können einer verbindlichen Quote Rumänien (44 Prozent), Slowakei (51 Prozent), Tschechien (54 Prozent), Estland (55 Prozent), Frankreich (61 Prozent) und Litauen (62 Prozent) etwas abgewinnen.

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