November-Daten

Zahl der Langzeitarbeitslosen explodiert

Österreich
01.12.2015 15:01
Ende November sind mit 430.107 Menschen um 22.901 oder 5,6 Prozent mehr Personen in Österreich arbeitslos gewesen als im Vorjahresmonat. 70.814 der Menschen ohne Job befanden sich in Schulung (plus 6,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag damit bei 9,2 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte). Explodiert ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen.

"Der November ist von weiter steigender Arbeitslosigkeit, wenn auch auf einem etwas flacheren Niveau als in den vergangenen Monaten, gekennzeichnet", teilte Arbeits- und Sozialminister Rudolf Hundstorfer mit. Er bezieht sich in dieser Aussage darauf, dass es in den vergangenen Monaten stets einen höheren Anstieg bei der Zahl der Arbeitslosen gab als nun im November. AMS-Chef Johannes Kopf erklärte, eine "schlechte Konjunktursituation seit 2012 führt leider zunehmend auch zu Verfestigung von Arbeitslosigkeit". Allerdings hatten im November auch 3,52 Millionen Menschen einen Job, immerhin um 32.000 mehr als im November 2014.

Langzeitarbeitslosigkeit: Zunahme von 191 Prozent
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die länger als zwölf Monate keinen Job hatten, hat sich im November im Vergleich zum Vorjahresmonat verdreifacht. Sie stieg nach Angaben des AMS absolut um 31.398 Menschen auf 47.845 Betroffene. Das war eine Zunahme von 191 Prozent. Auch bei den älteren Arbeitslosen über 50 Jahren gab es einen deutlichen Anstieg von 13,5 Prozent oder 11.560 Menschen auf 97.318.

(Bild: APA)

Arbeitslosigkeit in allen wichtigen Branchen gestiegen
In allen wichtigen Branchen ist die Arbeitslosigkeit angestiegen. Alleine im Handel - noch ohne die rund 2700 von der Zielpunkt-Pleite Betroffenen - stieg sie um 8,1 Prozent auf 50.609 Personen. Auch im Tourismus nahm sie um 2635 oder 4,6 Prozent auf 60.505 zu. Am Bau waren Ende November 27.578 Personen arbeitslos gemeldet - ein Plus von 1019 oder 3,8 Prozent. Mit 37.063 Leiharbeitern fanden um 1842 oder 5,2 Prozent mehr Betroffene als Ende November 2014 keine Beschäftigung.

Nach Geschlechtern ist die Arbeitslosigkeit wie schon in den Vormonaten bei Männern (+8,4 Prozent) stärker gestiegen als bei Frauen (+8,2 Prozent).

Jugendarbeitslosigkeit minimal zurückgegangen
Die Jugendarbeitslosigkeit ist minimal zurückgegangen. Bei den 15- bis 24-Jährigen hatten 46.335 keine Arbeit - um 267 oder 0,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Offene Lehrstellen gab es mit 3263 um 39 Prozent (+1,2 Prozent) mehr. Eine Lehrstelle suchten aber mit 6266 um 386 (+6,6 Prozent) mehr junge Menschen als vor einem Jahr. Somit belief sich der Lehrstellenüberhang per Ende November auf 3003 Stellen.

Mehr offene Stellen als kleiner Lichtblick
Als kleiner Lichtblick wird vom Arbeitsministerium die gestiegene Zahl der gemeldeten offenen Stellen gesehen, wie es in einer Aussendung hieß. Mit 31.021 Jobs waren um 25,4 Prozent mehr frei als Ende November vor einem Jahr. Alleine die Wiener Unternehmen haben dem AMS im Lauf des Vormonats 5706 offene Stellen gemeldet, das sind um 5,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Allerdings stieg auch in der Bundeshauptstadt die Arbeitslosigkeit erneut: Die Zahl der beim AMS als arbeitslos vorgemerkten Personen wuchs im Jahresvergleich um 16,6 Prozent auf 124.948. Die Arbeitslosenquote betrug damit 13,4 Prozent.

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