Von einem der brutalsten Anschläge auf die Gesundheit und Umwelt der TirolerInnen seit Jahren spricht Fritz Gurgiser, der Obmann des Transitforums Austria-Tirol. Grund ist der aktuelle Verordnungsentwurf für die neuen Mauttarife. Demnach soll die Lkw-Maut für alle Klassen in ganz Österreich um 25 Prozent gesenkt werden. Und das ist natürlich vor allem für das transitgeplagte Land Tirol fatal!
"Internationale Frächter- und Transit-Lobby profitieren"
"Dass sich gerade Alois Stöger, der ja Gesundheitsminister war, traut, so einen Vorschlag zu machen, ist sehr bedenklich und schlägt dem Fass den Boden aus. Die von den bisher schon zwei Millionen Transitlastern in ihrer Gesundheit beeinträchtigte Bevölkerung wird durch die Mautreduktion noch weiteren Belastungen - vor allem an Lärm und Abgasen - ausgesetzt", wettert Fritz Gurgiser. Doch auch die Betriebe entlang der Autobahn zwischen Kufstein und Brenner werden durch daraus resultierende, zusätzliche Auflage in ihrer Wettbewerbsfähigkeit behindert. "Von dieser Mautreduktion profitiert nicht die heimische Wirtschaft, sondern die internationale Frächter- und Transit-Lobby - die keinen einzigen Steuercent in Tirol liegen lässt", sagt Gurgiser. Die Folgen sind leider nachhaltig: Wenn die Straße billiger wird, dann wird die Bahn natürlich noch unattraktiver. Mit dieser neuen Mautverordnung untergräbt der Verkehrsminister komplett die Tiroler Landespolitik - Stichwort Brenner Basistunnel und Luft-100er.
"Brüssel lacht uns aus"
Für die Tiroler Position in Brüssel hat der Entwurf auch verheerende Auswirkungen. "Die werden sich wie die Tiroler Schuhplattler auf die Schenkel klopfen, uns auslachen und fragen, warum wir denn das sektorale Lkw-Fahrverbot haben wollen, wenn wir auf der anderen Seite die Straße nun noch billiger machen". ätzt Gurgiser. Fazit: Verordnung sofort zurücknehmen!
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