Niki Lauda und Helmut Marko haben in der Motorenfrage der Formel 1 naturgemäß unterschiedliche Ansichten. In einer Diskussion in der Sendung "Sport und Talk" bei ServusTV sprach sich der Mercedes-Teamaufsichtsratschef am Montagabend dafür aus, dass die Hersteller die Triebwerke allen, aber billiger anbieten sollten. Für den Red-Bull-Motorsportberater wäre ein "Belieferungsgebot" die beste Lösung.
Mercedes hatte abgelehnt, den Red-Bull-Rennstall für 2016 mit Motoren auszustatten. "Red Bull ist ein schnelles Team, das war ein strategische Überlegung", sagte Lauda, der persönlich anders entschieden hätte. "Denn wenn ich einem Konkurrenten den Motor gebe, werde ich auch selbst schneller, weil ich immer weiterarbeiten muss", sagte der dreifache Weltmeister. "Mir hat es leid getan."
"Nicht tragbar"
Red-Bull-Motorsportberater Marko meinte, man sei stolz, dass alle sein Team fürchten. "Aber es ist nicht tragbar, dass Werke manipulieren, wer erhält welchen Motor. Entweder es kommt der Independent-Motor oder ein billigerer Motor von den Werken (Mercedes, Honda, Ferrari, Renault, Anm.)", sagte der Steirer.
Wie es aussieht, wenn Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat die Fahrschule besucht, sehen Sie im folgenden Video:
Lauda hält es für vernünftig, "dass ab 2018 alle Hersteller einen Motor machen und billiger den Kunden zur Verfügung stellen" und sprach sich gegen einen im Auftrag von Bernie Ecclestone zu entwickelnden Motor als Konkurrenz zu den Triebwerken der vier Hersteller aus.
Marko hofft freilich, dass für seinen Rennstall schon kommende Saison die Wende zum Besseren kommt. "Es sind Gott sei Dank Veränderungen bei Renault passiert, Manpower wurde zugekauft, und es gibt konzentrierte Anstrengungen. Wir hoffen, dass wir 2016 näher dran sind."
Seitenhieb von Lauda
Red Bull bestreitet die kommende WM-Saison mit einem von Ilmor weiterentwickelten Renault-Triebwerk, das nach einem Sponsor TAG-Heuer heißen wird. "TAG-Heuer heißt der Motor? Wenn der kaputt geht, sagt man dann, die Uhr ist stehengeblieben?", meinte Lauda etwas süffisant. Dabei war er selbst als Pilot mit TAG-Porsche unterwegs gewesen.
Lauda sieht größere Konkurrenz eindeutig als Gewinn für die Königsklasse des Motorsports. "Ich sehe die größte Gefahr von Ferrari. Die haben zwei Leute von uns abgeworben. Aber es arbeiten alle hart. Auch das Commitment von Renault ist mit dem eigenen Team jetzt ganz ein anderes. Ich glaube schon, dass da was weitergeht."
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