Binnen fünf Jahren

Nowotny: 25.000 Jobs bei Banken in Gefahr

Wirtschaft
18.12.2015 14:09

In Österreich gibt es derzeit im Bankensektor etwa 75.000 Jobs. Ein Drittel davon, also rund 25.000, könnte in den nächsten vier bis fünf Jahren wegfallen. Dieses Szenario sei "nicht unrealistisch", sagte Nationalbankchef Ewald Nowotny am Freitag bei der Vorstellung des Finanzmarktstabilitätsberichts. Erst am Dienstag hatte die Bank Austria eine massive Umstrukturierung ihres Filialgeschäfts angekündigt.

Die Beschäftigung in Österreichs Bankenlandschaft schrumpfe, sagte Nowotny. Die Zahl der Filialen hingegen liege seit 2008 relativ stabil bei rund 4200. Damit habe Österreich mit einer Filiale je 2000 Einwohnern immer noch viele Bankstellen.

Banken heuer voraussichtlich profitabler
Die österreichischen Banken haben nach vorläufigen Zahlen heuer ihr Risiko verringert und den Ertrag nach Risikokosten auf 0,6 Prozent gesteigert - wenn nicht noch im zweiten Halbjahr zusätzliche Risken schlagend geworden sind, sagte OeNB-Vizegouverneur Adreas Ittner. Österreich leide weiter an einem überdurchschnittlich großen Bankensektor und einer Konzentration der Risiken in Osteuropa. Dazu komme eine im EU-Vergleich unterdurchschnittliche Kapitalausstattung - jedenfalls im Verhältnis zum Risiko. Und das, obwohl die heimischen Institute ihr Kernkapital seit 2008 um 16 Milliarden Euro aufgestockt und zugleich das Risiko verringert haben.

Die Nationalbank hat auch den Immobiliensektor genau im Auge, um Blasenbildungen rechtzeitig zu erkennen. Eine Überhitzung sei derzeit zwar nicht absehbar, so Chefvolkswirtin Doris Ritzberger-Grünwald und OeNB-Direktor Philip Reading, aber die Nationalbank bemüht sich vorsichtshalber um ein gesetzlich verankertes Durchgriffsrecht, um im Fall des Falles künftig strikte Bedingungen für die Kreditvergabe vorschreiben zu können. Dazu könnte eine Beschränkung der Kredithöhe im Verhältnis zum Einkommen oder im Verhältnis zum Wert der gekauften Immobilie gehören.

Video aus dem Archiv: Nationalbank holt ihr Gold zurück nach Österreich

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