Terror-Angst

Bombe in Air-France-Maschine war eine Attrappe

Ausland
20.12.2015 15:58

Ein falscher Alarm hat am Sonntag für Terror-Angst rund um einen Air-France-Flug gesorgt: Eine Boeing 777 der französischen Fluggesellschaft musste auf dem Weg von Mauritius nach Paris in der kenianischen Stadt Mombasa notlanden. Der Pilot hatte sich für diesen Schritt entschieden, nachdem auf einer Toilette ein verdächtiger Gegenstand gefunden worden war. War zunächst von offizieller Seite von einer Bombe die Rede, bestätigte Air-France-Chef Frederic Gagey mittlerweile, dass es sich bei dem Objekt nur um eine Attrappe gehandelt habe.

Die Boeing 777 war auf Mauritius gestartet und auf dem Weg nach Paris. Der Langstreckenjet landete kurz nach Mitternacht Ortszeit am Sonntag auf dem Flughafen der Hafenstadt Mombasa. Alle 459 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder von Flug AF463 hätten den Flieger sicher verlassen, teilte der Chef der kenianischen Polizei, Joseph Boinnet, mit. Air France erklärte, die Fluggäste sollten noch am Sonntagabend mit einer Ersatzmaschine nach Paris gebracht werden.

Die Passagiere von Flug AF463 konnten die Boeing 777 in Mombasa sicher verlassen. (Bild: AP)
Die Passagiere von Flug AF463 konnten die Boeing 777 in Mombasa sicher verlassen.
Die 459 Passagiere wurden mit Bussen in nahe gelegene Hotels gebracht. (Bild: AP)
Die 459 Passagiere wurden mit Bussen in nahe gelegene Hotels gebracht.

Der Passagier Benoit Lucchini schilderte dem französischen Fernsehsender BFMTV, dass die Fluggäste plötzlich gemerkt hätten, wie die Maschine in den Sinkflug ging. "Wir wussten nicht, was wirklich los war", sagte Lucchini. Es sei von einem technischen Problem die Rede gewesen. Das Kabinenpersonal habe vorbildlich dafür gesorgt, dass keine Unruhe aufkam.

Passagier fand verdächtiges Objekt in Toilette
Kenianischen Medienberichten zufolge hatte ein Passagier den verdächtigen Gegenstand in einer Toilette des Flugzeugs entdeckt und dann die Besatzung informiert. Die Betreibergesellschaft der kenianischen Flughäfen teilte auf ihrem Twitter-Account zunächst mit, bei dem Objekt handle es sich möglicherweise um einen Sprengsatz.

Auf der Facebook-Seite der Behörde war wenig später von einer Bombe die Rede, die von kenianischen Spezialisten aus der Maschine entfernt worden sei und in der Nähe des Flughafens zur Explosion gebracht werden sollte.

Airline-Chef: "Gegenstand enthielt keinen Sprengstoff"
Die Angaben zu der Bombe waren allerdings widersprüchlich. Französische Medien berichteten, dass es sich um eine Attrappe gehandelt habe - was Air-France-Chef Frederic Gagey schließlich bei einer Pressekonferenz in Paris auch bestätigte. Es habe sich um falschen Alarm gehandelt, sagte Gagey. Der Gegenstand habe keinen Sprengstoff enthalten. Er habe aus Karton, Papier und einer Zeitschaltuhr bestanden, die an einen Küchenwecker erinnere. "Wir werden die Untersuchung abwarten", so der Airline-Chef.

Bis zu sechs Passagiere im Visier der Ermittler
Kenias Innenminister Joseph Nkaissery hatte zuvor erklärt, einige Passagiere seien nach der Evakuierung des Flugzeugs von der Polizei in drei Hotels befragt worden. Örtlichen Medienberichten zufolge konzentrierten sich die Ermittler auf zwei Verdächtige, anderen Berichten zufolge seien sogar bis zu sechs Passagiere im Visier der Ermittler. Die Polizei bestätigte dies jedoch zunächst nicht.

Frankreich ist seit Langem im Visier islamistischer Terroristen. Seit den blutigen Anschlägen von Paris am 13. November wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Air-France-Maschinen stehen dabei unter besonderer Beobachtung.

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