Foltertod in Mexiko
Gründer des Drogenkartells La Familia ermordet
Der Gründer des einst mächtigen mexikanischen Drogenkartells La Familia, Carlos Rosales Mendoza, ist ermordet worden. Der von Kugeln durchlöcherte Leichnam wurde am Montag neben drei ebenso zugerichteten Leichen bei einer Autobahn im westlichen Bundesstaat Michoacan gefunden. Laut Staatsanwaltschaft wurde Rosales' Leiche von dessen Kindern identifiziert. Sie habe auch Folterspuren aufgewiesen.
Rosales war 2004 festgenommen und im vergangenen Jahr aus dem Gefängnis entlassen worden. Rosales alias "El Tísico" gehörte ursprünglich der Milenio-Bande an, schloss sich aber später dem Zetas-Drogenkartell an und bekämpfte mit diesem seine früheren Mitstreiter. Rosales' Anhänger gründeten 2005 La Familia. In Michoacan machte das Kartell auf seine Brutalität aufmerksam, als es fünf abgetrennte Köpfe auf die Tanzfläche einer Diskothek schleuderte.
Interne Machtkämpfe schwächten jedoch La Familia. Innerhalb des Kartells setzte sich eine besonders grausame, kultähnliche Gruppierung durch, das Tempelritter-Kartell. Inzwischen wurde aber auch dieses durch die Festnahme oder Tötung von Anführern geschwächt.
Drogenkartelle sorgen für Angst und Schrecken
Mächtige Drogenkartelle verbreiten in Mexiko seit Jahren ein Klima der Angst und Gewalt. Die Kartelle liefern sich einen blutigen Kampf um die Vorherrschaft im Rauschgifthandel in die USA. Seit dem Jahr 2006 wurden dabei rund 100.000 Menschen getötet oder als vermisst gemeldet. Trotz spektakulärer Festnahmen und eines massiven Einsatzes von Polizisten und Soldaten bekommen die mexikanischen Behörden die Lage nicht in den Griff.
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