Einen schockierenden Fund hat eine Passantin am Dienstagabend in Klagenfurt in einer Mülltonne gemacht. Die Frau entdeckte darin ein Neugeborenes - der kleine Bub lebt, war jedoch stark unterkühlt und befindet sich laut Polizei in kritischem, aber stabilem Zustand.
Die Frau hatte das Baby kurz nach 19 Uhr im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht gefunden. Sie habe ein "Winseln" gehört, erklärte die Finderin des Säuglings am Mittwoch gegenüber der "Krone" (siehe Video oben). Danach habe sie den Müll durchwühlt, bis sie eine Tasche fand. Darin sei das Neugeborene gelegen, eingewickelt in ein Tuch.
"Danach habe ich das Baby herausgenommen und an die Brust gehalten", so die Zeugin - selbst zweifache Mutter - weiter. Während sie so das Kind warmhielt, alarmierte sie die Polizei und die Rettung. Diese brachte es dann umgehend ins Klinikum Klagenfurt.
"Das Baby war extrem unterkühlt"
Wie lange das Baby bereits in der Tonne gelegen war, konnte noch nicht geklärt werden. Viel länger hätte es aber wohl nicht mehr ausgehalten. "Es war extrem unterkühlt, als es ins Eltern-Kind-Zentrum gekommen ist", sagte Nathalie Trost, Sprecherin des Klinikums. Die Ärzte hätten die Körpertemperatur langsam erhöht und das Kind intensivmedizinisch versorgt. Inzwischen sei der Zustand des kleinen Buben stabil, mögliche Folgeschäden könnten aber vorerst nicht ausgeschlossen werden.
Nach Meinung der Ärzte dürfte die Geburt am Dienstag stattgefunden haben. Größe und Entwicklung des Säuglings sind durchschnittlich gut, er ist europäischer Herkunft, wie die Polizei mitteilte.
Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung
Die Polizei sucht nun nach der Mutter des Kleinen, sie wird wegen zu befürchtender Gesundheitsschäden dringend gebeten, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Dass sie das Neugeborene nicht der Babyklappe im Klagenfurter Krankenhaus anvertraut oder eine anonyme Geburt in Anspruch genommen hat, wird seitens des Spitals bedauert. Warum die Frau so gehandelt hat, könne laut Polizei aber erst geklärt werden, wenn sie gefunden wird. In diesem Zusammenhang bittet die Exekutive auch um Hinweise aus der Bevölkerung. Diese würden, wenn gewünscht, vertraulich behandelt, wie eigens betont wurde.
Hinweise zur Mutter werden an das Landekriminalamt Kärnten unter der Telefonnummer 059133/20-3333, 20-3334 oder 20-3100 erbeten.
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