Es ist fast ein kleines Wunder: Der Zustand jenes Neugeborenen, das die 22-jährige Klagenfurterin Marina Pajnik am Dienstagabend aus einer Mülltonne gerettet hat, ist stabil. Eine Meisterleistung der Ärzte, denn der Bub hatte bei der Einlieferung eine Körpertemperatur von nur noch 21 Grad...
"Das ist eine Temperatur, die mit dem Leben kaum noch vereinbar ist", sagt Primarius Wilhelm Kaulfersch, der Leiter des Eltern-Kind-Zentrums (ELKI) im Klinikum Klagenfurt, wo der Bub seit Dienstagabend intensiv medizinisch behandelt wird: "Der Körper braucht eine Temperatur von 34 Grad aufwärts, damit alles normal läuft. Daher ist es selbst für uns ein Aha-Erlebnis gewesen, aber der diensthabende Oberarzt hat eine echte Meisterleistung vollbracht und wirklich alles richtig gemacht. Wir sind daher zuversichtlich, dass der Bub ohne Spätfolgen überleben wird."
Dennoch können die Ärzte im ELKI bleibende Schäden noch nicht völlig ausschließen. Denn der Neugeborene soll, so schätzen es die erfahrenen Mediziner, zwischen zwei und fünf Stunden bei einer Außentemperatur von minus neun Grad in der Mülltonne gelegen haben, wo er aus Leibeskräften um sein Leben schrie.
"Kind im allerletzten Moment gefunden"
Kaulfersch: "Man kann sagen, dass die junge Frau das Kind im allerletzten Moment gefunden hat. Hätte es länger gedauert, hätten auch wir nicht mehr helfen können. Aber das Wichtigste ist jetzt, dass es dem Kind besser geht."
Unklar ist auch, wie alt das Baby war, als es in die Mülltonne gelegt wurde. Die Ärzte gehen jedenfalls davon aus, dass die Geburt maximal einen Tag vor der Weglegung stattgefunden hat. Eine Frühgeburt sei das Kind nicht.
Auch die Mutter des Babys ist noch nicht gefunden worden: Laut Polizeisprecher Rainer Dioniso gibt es jedoch zahlreiche Hinweise.
Video: Neugeborenes in Mülltonne entdeckt
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