Ein russischer Hersteller von Scharfschützengewehren hat einen Kampfroboter entwickelt, der über ein an einem Teleskoparm angebrachtes Sturmgewehr im Kalaschnikow-Kaliber verfügt und für Aufklärung und Kampfhandlungen in Kriegsgebieten gedacht ist. Der Roboter ist klein genug, um in einem Rucksack verstaut zu werden, und kann im hohen Gras oder Schutt kaum ausgemacht werden.
Der Kampfroboter "Minirex" des russischen Scharfschützengewehr-Spezialisten Lobaev sieht auf den ersten Blick aus wie ein kleiner Spionageroboter. Mit seinem Kettenantrieb bewegt er sich durch unwegsames Gelände, ein an einem Teleskoparm angebrachtes Kamera-Modul liefert Bilder.
Weil das Kamera-Modul nicht nur Bilder aufzeichnet, sondern laut "Focus" auch Kugeln im Kalaschnikow-Kaliber verschießt, kann der russische Kampfroboter allerdings nicht nur für Aufklärungszwecke eingesetzt werden, sondern auch zum Töten.
Bestens getarnt
Im Einsatz ist der russische Kamproboter mit einer Bauhöhe von gerade einmal 30 Zentimetern einem "Stern"-Bericht zufolge kaum zu entdecken. Im hohen Gras oder in Trümmerfeldern erspäht man den mit sechs Kameras ausgestatteten "Minirex" erst, wenn er seinen bewaffneten Teleskoparm hebt.
Eingesetzt werden soll "Minirex" als Ergänzung, aber auch als Ersatz für normale Soldaten. Dem Bericht zufolge kann er entweder einzeln oder im "Rudel" verwendet werden. Obwohl nicht viel über die Fähigkeiten des Kampfroboters bekannt ist, wird vermutet, dass er zumindest teilweise autonom agiert, aber auch ferngesteuert werden kann. Eine Akkuladung soll zwei bis vier Stunden reichen, bei rein stationären Einsätzen sogar 15.
Russland exportiert Kampfroboter
Es ist davon auszugehen, dass Russland Kamproboter wie "Minirex" nicht nur selbst einsetzen will, sondern auch ihren Export anstrebt. Erst vor rund zwei Wochen kündigte die russische Exportagentur Rosoboronexport an, Uran-9-Kampfroboter exportieren zu wollen.
Dabei handelt es sich um deutlich größere Roboter als "Minirex", die mit einer Maschinenkanone, einem Maschinengewehr und einem Raketenwerfer bewaffnet sind und wie Mini-Panzer aussehen. Moskau bewirbt sie mit der Möglichkeit, durch den Einsatz von Robotern menschliche Verluste minimieren zu können - zumindest auf jener Seite, die die Roboter nutzt.
Die Exportpläne für Kampfroboter werden von Beobachtern als Reaktion auf sinkende Einnahmen aus dem Gas- und Erdölgeschäft gewertet. Dass Russland seine modernsten Kampfroboter schon so kurz nach ihrer Enthüllung exportieren will, wird als untypisch wahrgenommen. In der Vergangenheit hat Russland zunächst die eigenen Streitkräfte und jene befreundeter Staaten ausgestattet, bevor moderne Waffensysteme im großen Stil exportiert wurden.
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