Die Vorwürfe wiegen schwer: Über fast drei Monate hinweg sollen drei Afghanen (14, 15 und 16 Jahre) und ein Syrer (16) drei Schülerinnen (14 und 15 Jahre) der Neuen Mittelschule Schlossstraße in Salzburg-Parsch belästigt und gepeinigt haben. Nach einem weiteren Vorfall am Mittwoch hatte das Martyrium ein Ende, denn da erstattete die Direktorin Anzeige. Die Kripo rückte an: Es geht nun um den Verdacht der sexuellen Belästigung, Körperverletzung und gefährlicher Drohung.
Seit November hatten die drei Mädchen von den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen keine Ruhe mehr, immer wieder kam es zu Übergriffen - einerseits verbal, indem die drei Afghanen und der Syrer den Mädchen vulgäre Ausdrücke nachriefen, andererseits auch körperlich, indem die Schülerinnen immer wieder angerempelt und gestoßen wurden. Die Jugendlichen versuchten auch des Öfteren, die Jacken der Mädchen hochzureißen, um ihnen auf den Hintern zu schauen und zu greifen.
Doch die Attacken gingen noch weiter. Vor allem eine 14-Jährige hatte darunter zu leiden, denn einer der Afghanen (15) hat sie immer wieder belästigt, ihr auf das Gesäß gegriffen. Im Dezember soll er ihr, als sie auf einem Tisch im Klassenzimmer saß, so fest auf den Hinterkopf geschlagen haben, dass sie mit der Stirn auf die Tischplatte knallte. Sie kam dabei ohne gröbere Verletzung davon.
Mädchen schilderten der Polizei ihre Qualen
Als sie am Mittwochvormittag so heftig von einem 14-jährigen Afghanen gerempelt wurde, dass sie gegen einen Spind flog, wurde die Polizei gerufen. Die Opfer und die Beschuldigten mussten mit auf die Polizeiinspektion kommen. Dort fanden die Schülerinnen Mut und schilderten den Ermittlern des Landeskriminalamtes, was sie in den vergangenen Wochen durchleiden mussten. Die Beamten führen jetzt noch weitere Ermittlungen durch.
Während es am Mittwochnachmittag aus dem Büro des Landesschulrates gegenüber der "Krone" noch beschwichtigend hieß, dass alles gar nicht so dramatisch sei, weil es sich um eine Schubserei am Gang und um ein paar obszöne Ausdrücke handle, wurde dann am Abend rasch reagiert. Dringend zu klären ist, warum die Schulleitung und der Landesschulrat nicht früher auf die Straftaten aufmerksam wurden und handelten.
Psychologen kommen an die Schule
Die drei Asylwerber und der Asylberechtigte - sie leben alle in öffentlichen Einrichtungen - wurden suspendiert. Alle Eltern werden jetzt über die Vorfälle in Kenntnis gesetzt, Psychologen sollen mit den Schülern das Geschehene aufarbeiten.
Video: Frauen fordern Aufklärung nach Massenübergriffen in Köln
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